Welches Material für Hochspannungsleitungen am besten ist

Bei Stromleitungen stehen die Hersteller meist vor der Alternative: Kupfer oder Aluminium als Leitermaterial? Beides hat Vor- und Nachteile.

veröffentlicht am 10.03.2017

aktualisiert am 19.11.2018

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Kupfer leitet den Strom besser, dafür ist Aluminium wesentlich billiger. Da es bei den Hochspannungsleitungen SuedLink und SuedOstLink um lange Strecken geht, spielt der Preis eine wichtige Rolle. „Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass Alu zum Einsatz kommt“, sagt Hans Koch, Geschäftsführer der Prysmian Group Deutschland.


Winfried Fricke, viele Jahre bei den Siemens-Kabelwerken in Berlin und heute beratender Ingenieur, tippt eher auf Kupfer. Aluminium sei bei gleicher Übertragungsleistung voluminöser, dadurch seien die Kabel schwerer zur Baustelle zu transportieren.


Auch bei der Ummantelung der Leiterstränge konkurrieren zwei Materialien: der Kunststoff Polyethylen und Papier, das mit einer zähen, ölartigen Masse getränkt ist. Von seinen elektrischen Eigenschaften her wäre die alte Papiertechnik für die Erdverkabelung sogar besser geeignet, meint Fricke. „Aber Öl in die Landschaft legen, das will keiner – auch wenn außenherum noch eine Metallhülle kommt. Die Umweltverbände haben da Befürchtungen, und das kann man verstehen.“ Koch ist sich sogar „zu 100 Prozent sicher“, dass die Kunststoffummantelung zum Einsatz kommt.


Und noch ein Argument des Kabelspezialisten Fricke: Kunststoffkabel lassen höhere Temperaturen zu als solche mit ölgetränktem Papier. Deshalb kann man durch sie höhere Stromstärken schicken oder alternativ einen kleineren Querschnitt des Leitermaterials wählen. Beides erhöht die Wirtschaftlichkeit.

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