Kaspersky reagiert mit deutlicher Kritik auf die Warnung des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am vergangenen Dienstag (Tagesspiegel Background berichtete). Das BSI teile die Anhaltspunkte der Gefährdung bisher nicht mit, so das Unternehmen mit Sitz in Moskau. Als Hauptargument nennt Kaspersky, dass das vom BSI benannte „hohe Risiko der Manipulation und Missbrauch durch Dritte“ auf alle auf dem Markt befindlichen Antivirenprogramme angewendet werden könne.
„Das Risiko staatlicher Eingriffe durch die russische Regierung ist bei Kaspersky deutlich geringer als bei allen anderen Cybersicherheitsunternehmen der Welt“ so Jochen Michels, Head of Public Affairs Europe Kaspersky. Der Softwarehersteller fordert eine gemeinsame Lösungsfindung, sowie eine Zusammenarbeit für Kriterien und Maßnahmenentwicklung die der „politischen Lage im Cyberraum gerecht werden“.
Das Softwareunternehmen könne die politischen Bedenken im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nachvollziehen, ungeachtet der politischen Risiken liege aber der „einzige objektive Weg zur Lösung in der Technologie“. Firmengründer Eugene Kaspersky hat sich in einem Brief an das BSI gewandet, der dem „Spiegel“ exklusiv vorlag. Darin kritisierte Kaspersky die Warnung als Spekulation und bedauerte, dass die Behörde damit von ihren Prinzipien der Transparenz, Objektivität und technischen Kompetenz abrückte. asa