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Verkehr & Smart Mobility

Barbara Lenz

Barbara Lenz, Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung am DLR
Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung am DLR Foto: Hoffotografen

von Maya Morlock

veröffentlicht am 06.03.2020

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Von der Volontärin bei der „Waiblinger Kreiszeitung“ zur Leitungsfunktion in der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) – es ist ein steiler Aufstieg, den Barbara Lenz hingelegt hat. Aus der schwäbischen Provinz zur Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Und ganz nebenbei noch eine Professur für Verkehrsgeografie an der Berliner Humboldt-Universität.

Die 65-Jährige hat den Vorsitz der Arbeitsgruppe 2 der NPM. Um alternative Antriebe und Kraftstoffe geht es in ihrer AG, um Elektromobilität, Infrastruktur, Forschung und Entwicklung – nicht gerade die unwichtigsten Themen der Plattform. In ihrer AG sitzen rund 25 Leute aus Industrie, Verbänden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. „Da gibt es auch autokritische Stimmen“, betonte sie im Gespräch mit Tagesspiegel Background. Für sie ist klar: „Es kann nicht nur darum gehen, bestehende Fahrzeuge durch andere zu ersetzen.“

Wer mit der Verkehrswissenschaftlerin spricht, bekommt den Eindruck, dass sie zwar weniger radikal ist als beispielsweise Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin. Doch bei kosmetischen Änderungen will sie es nicht belassen. So sagt Lenz: „Angesichts der Bedeutung der Autoindustrie schränken wir immer wieder unsere Freiheit ein, anders zu denken. Das heißt, Mobilität nicht vom Auto her zu denken.“ Das sei zum Beispiel in Skandinavien oder in den Niederlanden ganz anders. Lenz will die Nutzung des privaten Pkw gerade in Städten erschweren, zum Beispiel durch eine striktere Parkraumbewirtschaftung. „Incentives alleine sind zu schwach, um den Verkehr nachhaltig zu machen“, ist ihre Überzeugung.

Autonomes Fahren hält Lenz für „superrelevant“. Aber gerade in den Städten seien Kleinbusse wie der liegengebliebene Berlkönig in der Hauptstadt etwas für die Feinverteilung – zum Beispiel da, wo die Bahn- oder Buslinie endet. „Wir sollten nicht die Leute aus den großen Gefäßen in kleine verfrachten“, sagt sie, also nicht raus aus der S-Bahn und rein in das Großraumtaxi.

Eigentlich wollte Lenz Journalistin oder Lehrerin werden. Doch dann entdeckte sie ihr Faible für die Wissenschaft. In ihrer Heimatstadt Stuttgart promovierte sie über Innovationen in der Landwirtschaft. Als ihr Professor 2002 zum DLR nach Berlin-Adlershof ging, nahm er Lenz mit. 2007 wurde sie Direktorin. Jens Tartler

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