1000 Drohnen im Monat – das klingt nach Tatkraft. Doch Europas Verteidigung wird nicht auf Montagebändern entschieden. Wer Tempo fordert, muss auch Systemintegration, Softwarebeherrschung und digitale Führungsfähigkeit liefern. Sonst bleibt der Drohnenwall eine politische Behauptung ohne operative Substanz.
Fast zwei Drittel der Schweren Seltenen Erden auf dem globalen Markt kommen aus Myanmar. Es lohnt sich also, dort auf eine Verbesserung der Standards hinzuwirken – im allgemeinen Interesse: Wo die Arbeitsbedingungen stimmen, sinkt das Risiko einer Exportunterbrechung.
Der aktuell geltende Bundesverkehrswegeplan 2030 läuft bald aus und muss durch einen neuen Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan 2040 abgelöst werden. Stattdessen hält die kommende Bundesregierung am bestehenden Plan und seiner nachweislich überholten Methodik fest. Die Konzeption wird den Herausforderungen unserer Zeit jedoch nicht gerecht. Ein neuer Mobilitätsplan muss daher die Unzulänglichkeiten seines Vorgängers vermeiden.
Die Effizienzgewinne durch Digitalisierung im Verkehr sind enorm – mit Blick auf Emissionen, Fahrzeuge und Verwaltungsaufwand. Innovation durch Forschung ist ein Schwerpunkt der EU-Förderpolitik. Das Augenmerk liegt dabei insbesondere auf der KI, wo noch Potenzial brachliegt.
Bahnpolitik wird für die kommende Bundesregierung eine Herausforderung. Auch in Fachkreisen gehen die Meinungen auseinander. Mit Blick auf Angebotsqualität und Klimaneutralität zeichnen sich jedoch drei zentrale Stoßrichtungen ab: eine verlässliche Finanzierung für das Schienennetz, eine Eigentümerstrategie für die Deutsche Bahn AG und eine Bundesverkehrswegeplanung, die am Klimaschutz ausgerichtet ist.
Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Mobilitätswende sind für viele Menschen nur Schlagworte – und passen angeblich nicht zum Betrieb oder zum Bau von Autobahnen. Ökologische Mobilität ist möglich, wenn man Innovationen Raum gibt und Neues wagt. Die österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) geht erste Schritte in diese Richtung.
Deutschland braucht Tempo – im Interesse seiner Wirtschaft und dem Erreichen der Klimaziele sowie zur Wahrung seiner Sicherheit. Die Modernisierung der essenziellen Infrastruktur ist daher zentral. Die 500 Milliarden Euro Sondervermögen allein werden nicht reichen. Es gibt erprobte Methoden, mit denen die Verwaltung wichtige Projekte deutlich schneller realisieren kann.
Die Verhandlungen bei der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) diese Woche in London könnten richtungsweisende Entscheidungen für den E-Fuels-Markt bringen. Die EU sollte auf eine ambitionierte Umsetzung mit klaren Standards und robusten CO2-Vorgaben drängen, um einen globalen Schub für Produktion und Einsatz von grünem Wasserstoff auszulösen.
Neue Straßenbahn- oder U-Bahn-Projekte ließen sich viel schneller und günstiger umsetzen, wenn Kommunalpolitiker:innen sie eigenständig planen, finanzieren und genehmigen könnten. Länder, die sich stark auf die föderale Ebene verlassen, können viel von französischen Städten oder Madrid lernen.
Die Klimakrise macht sich immer mehr bemerkbar, auch bei uns: Dürre im März, Überschwemmungen, Hitzewarnungen. Insbesondere im Verkehrsbereich geht der Klimaschutz nicht voran – im Gegenteil wird die Lücke immer größer. Daran etwas zu ändern, nimmt sich die nächste Koalition jedenfalls nicht vor. Frisch mit Geld aus dem Sondervermögen ausgestattet, wollen Union und SPD vielmehr zurück in die Vergangenheit und weiter Autobahnen neu bauen. Das ist ein schwerer Fehler.
Es ist zu begrüßen, dass die neue Bundesregierung Deutschland zum Leitmarkt für autonomes Fahren machen und gemeinsam mit den Ländern Modellregionen entwickeln und mitfinanzieren will. Die Überführung der Entwicklung eines europäischen Gesamtsystems in ein sogenanntes IPCEI-Projekt könnte den Markthochlauf hierzulande ankurbeln.
Aus rechtlicher Perspektive ist der Weg von den kreditfinanzierten 500 Milliarden Euro im Sondervermögen zu einem leistungsfähigeren Schienennetz noch weit. Hilfreich ist ein Blick nach Österreich und in die Schweiz, weil sie mit ihren Rahmenbedingungen für die Eisenbahninfrastruktur einen erkennbar erfolgreicheren Weg eingeschlagen haben.
Alle Welt fährt Auto. In Deutschland wird über Sinn und Unsinn gestritten. Das Auto ist wichtig, gesellschaftsprägend, vermutlich auch identitätsstiftend und dennoch Problem Nummer eins für Umwelt und Natur und letztlich auch für die Menschen selbst. Das Auto scheint ein unverrückbarer Teil unserer Normalität zu sein, obwohl ihre Zahl aus umweltpolitischen Gründen deutlich reduziert werden müsste. Wie kann das gelingen?
Das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Notwendig sind insbesondere massive Investitionen in den ÖPNV, die Bahn sowie Fahrrad- und Fußverkehr. Erfolge müssen schnell sichtbar werden. Dafür müssen sich die Strukturen ändern.
Die EU-Batterieverordnung ist seit einem Jahr in Kraft. Sie setzt den Rahmen, doch sie allein reicht nicht aus. Europa verfügt noch nicht über ausreichende Recyclingkapazitäten. Es fehlt an Recyclingunternehmen und Kapazität für die Vorbehandlung. Und ohne eine funktionierende Lieferkette für Sekundärmaterialien und wirtschaftliche Anreize für die Nutzung recycelter Rohstoffe droht die Kreislaufwirtschaft ins Stocken zu geraten.
Mit geteilter, vollautonomer Mobilität „made in Germany“ können nicht nur städtische Verkehrsprobleme gelöst, sondern auch technologische Souveränität gesichert und neue wirtschaftliche Potenziale erschlossen werden. Jetzt ist der Moment, Deutschlands Chance als Innovationsführer auf diesem Gebiet durch eine strategische, auf Europa fokussierte Industriepolitik zu stärken.
Die deutsche Wirtschaft erstickt an überbordender Bürokratie. 146 Milliarden Euro ziehen Gesetze, Verordnungen, Papierformulare, Berichtspflichten und endlos lange Antragsverfahren den Unternehmen Jahr für Jahr aus der Tasche, so eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts. Die neue Bundesregierung muss Tempo machen und die unsinnigen Hürden beim Ausbau der Ladeinfrastruktur aus dem Weg räumen.
Nach wie vor ist die Finanzierung des Deutschlandtickets über das Jahresende hinaus offen. Gleichzeitig tritt ab 2027 der ETS-2 in Kraft. Die damit erzielten Einnahmen könnte der Bund teilweise in den Abofahrschein stecken – und so insbesondere einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger entlasten.
Fast jeder geht, doch kaum jemand spricht darüber – der Fußverkehr ist oft ein stiefmütterlich behandeltes Thema. Der 5. Deutsche Fußverkehrskongress (FUKO) in Rheinland-Pfalz beleuchtet, wie Innenstädte für Fußgänger attraktiver gestaltet werden können, um ihre Bedeutung als kulturelle und wirtschaftliche Zentren zu stärken.
Der EU-Aktionsplan für die Autoindustrie sieht ein „Joint Undertaking“ vor, wie es schon im Luftverkehrs- und Halbleiterbereich existiert. Dieses Instrument könnte eine stärkere inhaltliche Mitsprache und finanzielle Beteiligung der Mitgliedstaaten erfordern. Gleichzeitig würde es einen Impuls für die Weiterentwicklung des Automobils durch Software- und Hardwareinnovationen setzen – ein Schritt, der angesichts des Wettbewerbs mit China und den USA längst überfällig ist.
Migration war eines der Top-Themen im Bundestagswahlkampf. Dabei zeigt sich ein Widerspruch: Deutschland braucht dringend Fachkräfte aus dem Ausland, debattiert aber gleichzeitig über strengere Begrenzungen der Zuwanderung. Das lässt eine zentrale Frage unbeantwortet: Wie können Unternehmen gezielt internationale Fachkräfte anwerben, um den wirtschaftlichen Wohlstand langfristig zu sichern? Die Antwort: Sie müssen das Ruder in die Hand nehmen.
Nachhaltige Mobilität wird zunehmend zum Streitpunkt – vor allem, wenn es konkret wird. Politische Slogans wie „Berlin, lass dir das Auto nicht verbieten“ spiegeln den Konflikt wider, der droht, auch die Koalitionsverhandlungen zu bestimmen. Doch nachhaltige Mobilität kann auch als Chance für einen gesellschaftlichen Wandel verstanden werden.
Airbus stoppt das Programm für ein Wasserstoff-Flugzeug. Das Unternehmen hat es nur dazu genutzt, politische Entscheidungsträger abzulenken. Am Ende haben wir nämlich mehr fossile Flugzeuge am Himmel als je zuvor. Wir sind keinem Durchbruch näher gekommen, weder bei Wasserstoff-, Elektro- noch bei Hybridflugzeugen.
Kurier-Express-Post-Unternehmen stehen vor widersprüchlichen Anforderungen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Gleichzeitig zwingt die angespannte Finanzlage viele Betriebe zu vorsichtiger Planung. Während einige Unternehmen noch abwarten, reagieren andere bereits aktiv auf die Antriebswende. Daraus lassen sich Muster für zukunftsfähige Strategien ableiten.
Im Wahlkampf spielt die Mobilität der Zukunft kaum eine Rolle. Dabei wäre ein verkehrs- und bahnpolitisches Programm dringend notwendig. Die künftige Bundesregierung braucht einen Fahrplan Zukunft – mit klaren Zielen und einer Umsetzungsstrategie.
Eine vorzeitige Öffnung und Schwächung der CO2-Flottengrenzwerte für Pkw würde die Planungs- und Investitionssicherheit massiv gefährden. Das wäre vor dem Hintergrund des überfälligen Beitrags des Verkehrssektors zum Klimaschutz verheerend. Stattdessen müssten die Grenzwerte verschärft werden – wie in Großbritannien.
Mit dem Wort „Zerschlagung“ wollen die Gegner:innen von Reformen bei der Deutschen Bahn die Diskussion durch brachiale Rhetorik vergiften. Das jüngste Beispiel hat Kanzler Olaf Scholz geliefert. Die Argumente der Reformgegner:innen sind leicht zu widerlegen. Die Bahnbranche sollte lieber gemeinsam für Verbesserungen eintreten.
Wir benötigen einen gesellschaftlichen Konsens über die Zukunft der Mobilität – und dann schnelles, konsequentes und ganzheitliches Umsetzen. Dafür werden klare Prioritäten und ein Paradigmenwechsel in der Politik gebraucht. Fünf Punkte für Wachstum, Klimaschutz und Zusammenhalt.
Für Verkehrsunternehmen wird die Personalpolitik zur Schlüsselaufgabe. Angesichts zehntausender unbesetzter Stellen im Bus- und Bahnbereich sind Verkehrsunternehmen auf Angestellte aus dem Ausland angewiesen. Auch die Politik muss ihrer Verantwortung gerecht werden.
Die deutsche Automobilbranche steckt tief in der Krise. Viele der Probleme sind eine Folge des Glaubens an die eigene Unangreifbarkeit. Eine Selbsterneuerung in Betrieb und Kommunikation könnte echte Chancen für einen Ausweg bieten.
Im Jahr 1900 war nahezu jedes zweite Fahrzeug in den USA ein E-Auto. Wegen seines Komforts wurde es als „Frauenauto“ abgestempelt und verdrängt. Hätten Frauen in den vergangenen 100 Jahren eine prominentere Rolle in der Automobilindustrie gespielt, wäre das wohl anders gelaufen – zum Wohl der Umwelt.
Der Versuch, privatwirtschaftliche Geschäftsmodelle für öffentliche Verkehre zu etablieren, ist gescheitert. Ohne öffentliche Zuschüsse geht es nicht. Um das Mobilitätsangebot für alle zu verbessern, muss beides zusammenspielen, indem die Anbieter staatliche Gelder gegen Daten, Kundenzugänge und Algorithmen erhalten.
Die jüngste Studie zu Nachtzügen greift zu kurz. Sie unterschätzt deren Potenzial. Die darin getroffenen Annahmen weisen blinde Flecken auf. Wichtig ist nun vor allem, dass die Politik Maßnahmen umsetzt, um die steigende Nachfrage nach Nachtzug-Verbindungen zu decken.
Die Agrosprit-Lobby fokussiert sich auf den Verbrennungsmotor und „alternative Kraftstoffe“ als Klimaretter im Verkehr. Das ist ein Irrweg und lenkt von der überfälligen Verkehrstransformation ab.
Die Klimaschutzziele im Verkehr wurden offenbar auch 2024 nicht eingehalten. Ernsthafter Klimaschutz im Verkehr kommt am Verbrennungsmotor nicht vorbei. Damit der eingesetzte Kraftstoff klimafreundlicher wird, braucht es höhere Quoten für Biokraftstoffe.
In den vergangenen Monaten wird ausnahmslos über das Deutschlandticket diskutiert, wenn es um die Bepreisung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) geht. Zwar hat das Ticket Vorteile, ist aber für die meisten Deutschen nicht relevant und passt nicht in die Kostenstruktur des ÖPNV. Ist eine auslastungsabhängige, dynamische Bepreisung die Lösung?
Um der Mobilitätspolitik in Deutschland wieder eine Richtung zu geben, muss die kommende Bundesregierung deutlich mehr Geld in den ÖPNV und die Infrastruktur stecken – beispielsweise durch eine Erhöhung der GVFG-Mittel. Sonst drohen Rückschritte, insbesondere bei der Antriebswende.
Terroranschläge mit Autos könnten verhindert werden. Die Technik dazu ist in modernen Fahrzeugen schon vorhanden. Es braucht den politischen Willen in Berlin und Brüssel. Die Vorschrift gehört in die General Safety Regulation der EU. Über deren Fortschreibung wird gerade diskutiert. Außerdem sollten die Hersteller solche Technik freiwillig schneller anbieten.
Die ReFuel EU Aviation-Verordnung schreibt den Luftfahrtunternehmen seit diesem Jahr verpflichtende Beimischquoten für E-Kerosin vor. Das PtX Lab Lausitz hat in einer Studie untersucht, welche mineralischen Rohstoffe für die Produktion von PtL-Kerosin gebraucht werden.
Die vergünstigte Variante des Deutschlandtickets, das Jobticket, könnte die Finanzierung des von Bund und Ländern subventionierten Fahrscheins zusätzlich stützen – sofern mehr dieser Tickets verkauft werden. Dafür muss die Politik die richtigen Weichen stellen. Doch auch die Branche sollte offen für ein neues Denken sein.
Der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad wird entscheidend sein für das Gelingen eines zukunftsfähigen innerstädtischen Verkehrs. Kein anderes Fortbewegungsmittel ist so kostengünstig und CO2-effizient. Kommunale Bike-Sharing-Systeme machen Fahrräder für alle zugänglich und spielen damit eine essenzielle Rolle bei der Umsetzung der Mobilitätswende. Dazu sind mehr Förderprogramme nötig.
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump könnte Elon Musk regulatorische Hürden für sein autonom fahrendes „Cybercab“ aus dem Weg räumen. Die deutschen Automobilhersteller stehen bei der Entwicklung der Technologie vor großen strategische Herausforderungen, die die Zusammenarbeit von Politik und Gesellschaft erfordern.
Das im Herbst von der Bundesregierung vorgelegte Eckpunktepapier für ein Weltraumgesetz soll darauf einzahlen, die Raumfahrtindustrie zu stärken und wettbewerbsfähiger zu machen. Doch der Entwurf geht nicht weit genug und bringt neue Regulierungen mit sich. Stattdessen braucht es mehr staatliche Initiative.
Anlässlich des Welttags der Menschen mit Behinderungen: Sie sind Verkehrsteilnehmer, die bei der Mobilitätswende nicht ausgebremst werden dürfen. Es fehlt nicht nur an Barrierefreiheit im Verkehrsraum und in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern an einem ganzheitlich inklusiven Blick auf eine Stadtentwicklung und Verkehrsplanung, die niemanden ausschließt.
Der Einsatz von KI-Systemen im Fahrzeug hat großes Potenzial zur Erhöhung der Sicherheit und zur Verbesserung des Nutzererlebnisses durch einen intelligenten, empathischen und proaktiven Assistenten. Die Vernetzung und die Integration neuer Informations- und Entertainmenttechnologien bieten enorme Möglichkeiten. Ein Standpunkt von Björn Schuller von der TU München und Vincent Karas von der Universität Augsburg, der auf diesem Gebiet für BMW arbeitet.
Die Verkehrswende muss insbesondere im ländlichen Raum zielgerichtet gestaltet und aktiv vorangetrieben werden. Es braucht eine klare Strategie, die vom Ziel der Klimaneutralität bis 2045 aus entwickelt wird sowie Verkehrsträger und Infrastrukturausbau zusammen denkt. Es braucht verbindliche Aussagen der Politik, welche Antriebe in Zukunft genutzt werden können.
Wie kann nachhaltige Mobilität in Stadt und Land durch die Raumordnung und Regionalentwicklung befördert werden? Während innovative Lösungen wie Rufbusse und Multifunktions-Hubs neue Perspektiven bieten, stellen geringe Bevölkerungsdichten und hohe Kosten ländliche Regionen vor große Herausforderungen. Die enge Verzahnung von Raumordnung und Regionalentwicklung kann hier wichtige Grundlagen bieten.
Für die Erstellung von Regelwerken ist die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) zuständig. Dort versucht jeder naturgemäß, so viel wie möglich für seine Verkehrsart herauszuholen. Doch der Straßenraum ist begrenzt. Ein neuer und effektiver Ansatz wäre, gremienübergreifende Expertenteams zu bilden.
Mehr Wettbewerb auf der Schiene? Was nach Effizienz klingt, führt oft zu Lohndumping, Insolvenzen und Qualitätsverlust. Beispiele wie Abellio zeigen die Risiken eines ruinösen Wettbewerbs. Ein Blick nach Österreich verdeutlicht hingegen, wie Direktvergaben und staatliche Investitionen den Schienenverkehr erfolgreich und nachhaltig gestalten können.
Der Bruch der Ampel-Koalition darf nicht zur Lähmung führen. Im Gegenteil: Die amtierende Bundesregierung muss vier prioritäre Gesetzesvorhaben noch umsetzen. Die Verkehrsunternehmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Millionen von Fahrgästen brauchen eine planbare und gesicherte Perspektive.
Ein erschwingliches E-Auto könnte heute auch in Deutschland Realität sein, wenn mobile Speicher bei Netzentgelten gleichgestellt und Smart Meter für alle verpflichtend eingeführt würden. Die EU fordert dies bis 2025 ohnehin. Frankreich macht es besser und kostengünstiger.
Eine Verschiebung des nationalen Klimaneutralitätsziels auf das Jahr 2050 bliebe ohne Eingriffe in den EU-Emissionshandel folgenlos. Wer nun mit dem Argument der Harmonisierung dafür wirbt, plant letztendlich, wesentliche Säulen der europäischen Klimapolitik massiv zu verändern. Dies hätte schwerwiegende Folgen.
Portugal hat seit einer Woche den „Passe Ferroviário Verde“. Mit dem Ticket für 20 Euro im Monat können die Portugiesinnen und Portugiesen sämtliche staatliche Nah- und Fernverkehrszüge nutzen. Der Fahrschein ist ein Schritt Richtung portugiesischem Deutschlandticket – und ein Baustein für die zukünftige Mobilitätsoffensive der dortigen Regierung.