Sie war die erste Frau an der Spitze von Brussels Airlines und seit Januar ist sie die einzige Frau im Vorstand der Lufthansa Group: Christina Foerster nimmt sich nun einer Herausforderung an, die ihre männlichen Kollegen in der Vergangenheit eher gescheut haben: dem Klimaschutz beim Fliegen. „Erstmalig bildet das Unternehmen die Verantwortung für Umwelt, Klima und Gesellschaft auf Vorstandsebene ab“, teilte die Lufthansa bei ihrer Berufung mit.
Vom MBA-Studium in den USA und der Unternehmensberatung Boston Consulting kam Foerster 2002 zur Lufthansa, arbeitete sich von der Projektmanagerin hoch ins Top-Management bis sie die ganze Flotte managte und die größte Airbus-A320-Bestellung in der Geschichte des Kranich-Konzerns mitverantworte. 2016 ging Foerster als Chief Commercial Officer zur Tochtergesellschaft Brussels Airlines und schaltete den Karriereturbo: zwei Jahre später wurde sie CEO in Brüssel, nun der Blitz-Aufstieg in den Konzernvorstand.
„Meine Mutter ist Feministin und glaubte, sie könne immer etwas erreichen. Sie hat mich gelehrt, nicht über das Geschlecht nachzudenken, sondern darüber, wer man ist, und es dann durchzuziehen“, erzählte Foerster „Runway Girl Network“. „Starke Teams zu formen und erstaunliche Dinge zu erreichen“, habe sie in ihrer Laufbahn gelernt. „Frauen hinterfragen sich zu viel und das bremst sie.“ Einen Top-Job zu übernehmen sei dabei doch, wie ein Kind zu haben: „Du kannst nur ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ sagen und weitermachen – und du weißt nie, was die Zukunft bringt.“ Felix Wadewitz