Durch den Einsatz von digitalen Tools wie 3D-Druck, VR-Brillen, und cloudbasierte Entwicklungsplattformen ließen sich die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Autobauer deutlich drücken. Das ist das Ergebnis einer Studie der Strategieberatung von PwC, die Tagesspiegel Background vorliegt. Bis Mitte des Jahrzehnts ließe sich die Effizienz um 23 Prozent steigern, hat die Beratung berechnet. Kosten- und Zeitersparnis fallen dabei in etwa gleich hoch aus. So ließen sich die Ausgaben um bis zu zwölf Prozent senken, die Zeitersparnis liege bei bis zu elf Prozent, heißt es in der Studie.
„Die Digitalisierung der F&E stellt für OEMs einen wesentlichen Hebel zur Senkung der Kosten und Verkürzung der Entwicklungszeiten dar und hat bereits in vielen Bereichen Einzug erhalten“, kommentiert Christian Foltz, Studienautor und Partner bei Strategy & Deutschland. „Gleichzeitig gilt: Erst wenn die Prozesskette durchgängig digitalisiert ist, können die vollen Potenziale gehoben werden.“
Fünf Technologien hat PwC im Rahmen der Studie identifiziert: künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, additive Fertigung, Product-Lifecycle-Management und Blockchain. Die letzten beiden kämen jedoch voraussichtlich erst nach 2025 zum Einsatz.
2019 haben die europäischen Autobauer knapp 43 Milliarden Euro für die Entwicklung elektrischer, autonomer und vernetzter Fahrzeuge ausgegeben – mehr als die Hälfte (25,7 Milliarden Euro) entfallen laut dem Branchenverband VDA auf den Standort Deutschland. Seit 2011 hat die Autoindustrie ihre Ausgaben in diesem Bereich damit um 75 Prozent gesteigert. Gleichzeitig werden Absatz und Umsatz der Branche in Folgen der Coronakrise bis 2023 unter dem Niveau von 2019 bleiben, schätzt die Beratung. jak