Der Verkehr trägt derzeit durch den Einsatz fossiler Kraftstoffe mit einem Anteil von rund 20 Prozent zu den CO2-Emissionen in Deutschland bei. Die erreichten Effizienzverbesserungen im Verkehr wurden durch den Anstieg der Transportleistung und den ungebrochenen Trend zu SUVs weitgehend egalisiert.
Allen bisher propagierten Konzepten zum ökologischen Umbau unserer Mobilität ist bisher der Durchbruch verwehrt geblieben – wegen der jeweiligen enormen infrastrukturellen Kosten, deren hohen technischen sowie ökonomischen Risiken oder deren geringer Akzeptanz bei den Kunden.
Mit einem Mobilitätskonzept, das die Energieeffizienz des Elektrofahrzeugs im Nahverkehr und die Energiespeicherfähigkeit von Methanol für Fern- und Schwerlastverkehr nutzt, sind die Klimaziele erreichbar. Dabei wird Methanol, gewonnen aus überschüssiger erneuerbarer Energie und Luft-CO2 zum flüssigen und klimaneutralen Kraftstoff (PTL) und kostengünstigen Energiespeicher. Mit diesem Konzept können die CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr in Deutschland bis 2030 um 30 Prozent reduziert und bis 2050 auf praktisch null abgesenkt werden.
Schneller und billiger
Die infrastrukturellen Maßnahmen und die für dieses Mobilitätskonzept bis 2045 aufzubringenden, kumulierten Kosten sind mit rund 62 Milliarden Euro überschaubar. Sie liegen deutlich unter denen der bisher in Deutschland diskutierten Antriebskonzepte wie E-Mobilität, synthetische Kraftstoffe aus Fischer-Tropsch-Anlagen, CNG- oder Brennstoffzellen-Antriebe mit Hochdruckwasserstoff.
Der Ansatz zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass die Transformation von fossilen Kraftstoffen zu Methanol als klimaneutralem Kraftstoff besonders schnell und kostengünstig bewerkstelligt werden kann. Alle Komponenten wie Motoren, Tankanlagen, Versorgungsstruktur und Herstellprozesse sind technisch bekannt, erprobt und bedürfen keiner weiteren Forschung. Der Kraftstoff Methanol (M100) ist in der EU bereits genormt. In China sind Tankstellen, Serien-Pkw, Taxis, Lkw und Busse bereits im Einsatz.
Auch aus Sicht des Fahrzeughalters ergeben sich klare Vorteile gegenüber anderen Konzepten: Die Herstellungskosten des Kraftstoffs M100 sind auf Basis des Energieinhalts geringer als bei Benzin oder Diesel. Das Gleiche gilt für die Herstellungskosten der entsprechenden Fahrzeuge.
Überschussenergie aus Wind und Sonne nutzen
Methanol ist auch als flüssiger Energiespeicher geeignet, große Energiemengen für längere Zeiträume – etwa in der sogenannten Dunkelflaute – von mehr als zehn Terawattstunden (TWh) in bereits verfügbarer Infrastruktur der Mineralindustrie zu speichern und damit Überschussenergie aus Wind und Sonne einer volkswirtschaftlich sinnvollen Verwendung zuzuführen.
Wendet man Methanol in Verbindung mit E-Mobilität sinnvoll an, kann man die Vorteile des Elektroantriebs auf kurzen Strecken mit einem klimaneutralen effizienten Verbrennungsmotor für Langstrecke und Schwerlastverkehr verbinden. So vermeidet man wirkungsvoll die hohen CO2 Emissionen und die schlechte Wirtschaftlichkeit und das lange Laden von Elektrofahrzeugen mit großen Lithium-Ionen Batterien.
Fazit: Die Bedenken der Automobilindustrie beim Einsatz von Methanol teilen wir nicht. Im Gegenteil: Mit Methanol als Kraftstoff für den Schwerlastverkehr könnten die von der EU geforderten Grenzwerte für die neu auszuliefernden Fahrzeuge mit Methanol-Motor ab etwa 2021 erreicht werden.
Neue Wege müssen gegangen werden. Chinesische Autohersteller wie Geely stehen in den Startlöchern, um uns unsere Vorreiterrolle im Automobilbau streitig zu machen!