Die Europäische Zentralbank (EZB) signalisiert Bereitschaft für eine grüne Geldpolitik im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Die EZB werde im Rahmen ihres Mandats prüfen, ob angesichts des Übergangs zu einer grüneren Wirtschaft weitere Änderungen ihrer geldpolitischen Instrumente oder Portfolios erforderlich sind, kündigten die Währungshüter am Dienstag in Frankfurt an.
Die EZB stellte zudem Eckpunkte zu ihren Arbeiten zum Klimawandel in den Jahren 2024 bis 2025 vor. Dazu gehören unter anderem mehr Analysen der Auswirkungen von Extremwetter-Ereignissen auf die Inflation und das Finanzsystem sowie eine Untersuchung der Folgen und Risiken des Übergangs hin zu einer grüneren Wirtschaft.
„Das heißere Klima und die Zerstörung natürlicher Ressourcen zwingen unsere Wirtschaft und unser Finanzsystem zur Anpassung“, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „Wir müssen diese Anpassung verstehen und mit ihr Schritt halten, damit wir unser Mandat auch weiterhin erfüllen“, merkte sie an.
Klimaaktivisten und Umweltschützer fordern schon seit vielen Jahren von der EZB einen stärkeren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Greenpeace hatte unter anderem von der EZB gefordert, aktiv Anleihenbestände großer Klimasünder wie TotalEnergies und Shell zu verkaufen. Der aktive Verkauf von Titeln oder eine aktive Umschichtung derselben hin zu einem grüneren Portfolio ist allerdings derzeit nicht geplant. Reuters