Unter den G20-Ländern ist Japan durch zwei Faktoren einzigartig: Das Land ist energiepolitisch geprägt durch die Reaktorkatastrophe von Fukushima und durch seine Insellage. Sie macht Japan zum weltweit größten Importeur von Flüssiggas. Gaspipelines gibt es nur innerhalb des Landes mit seinen vier Hauptinseln und 4000 kleineren Inseln, auf denen insgesamt 127 Millionen Menschen leben.
Seit dem GAU von Fukushima im März 2011 entwickelt sich der Ausbau der erneuerbaren Energien in Japan schnell nach oben. 2012 wurden Einspeisetarife eingeführt, seitdem steigt der Anteil von Photovoltaik am Strommix kontinuierlich. Der Bericht REN21 für 2016 zeigt, dass das Land bei den Gesamtinvestitionen in erneuerbare Energien 2016 weltweit auf Platz vier hinter China, den USA und Großbritannien lag. Was die installierte Leistung von Photovoltaik angeht, hat Japan Deutschland überholt und liegt nun weltweit auf Platz 2. Bei der Gesamtleistung von Geothermie belegt Japan Platz 3. Der Anteil von Windkraft ist nach wie vor klein.
Herausragend ist, was die Japaner nach der Reaktorkatastrophe im Bereich Energieeffizienz erreicht haben. Als nach Fukushima alle Atomreaktoren abgeschaltet wurden, hat das Land dies durch höhere Gasimporte und eine Senkung des Verbrauchs ausgeglichen. Die Grundlage dafür wurde schon in den 70er Jahren gelegt, als sich das rohstoffarme Land unabhängiger von Energieimporten machen wollte. Mit einem Top-Runner-Programm wurden seit Ende der 90er Jahre besonders energiesparende Produkte zum Standard. Bis heute ist Energiesparen hip, wie jüngst wieder ein mitreißender Spot für LED zeigte.