Standpunkte Nur ein sicherer Nahverkehr ist attraktiv

Die Sicherheitsteams NRW waren im vergangenen Jahr 41.000 Stunden im Einsatz für die Sicherheit der Menschen in den Regionalverkehrszügen an Rhein und Ruhr. Sie unterstützen das Fahr- und Begleitpersonal und sorgen so dafür, dass Reisende jederzeit sicher und komfortabel von A nach B kommen.
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Jetzt kostenfrei testenDie Sicherheit im Öffentlichen Personennahverkehr ist ein elementares Qualitätskriterium. Als VRR sind wir in Nordrhein-Westfalen an Rhein und Ruhr für die Organisation des Schienenpersonennahverkehrs zuständig, zusammen mit unseren Partnern, den beiden anderen Aufgabenträgern go.Rheinland (zuständig für den Raum rund um Köln, Bonn und Aachen) und dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). Das Thema Sicherheit ist neben Themen wie Infrastruktur, Personal und bargeldlosem Bezahlen ein Eckpfeiler bei unserem täglichen Einsatz, die Mobilität der Gegenwart zu verbessern und die Mobilität der Zukunft zu gestalten.
Ob in der S-Bahn, der U-Bahn, im Bus oder an den Haltestellen – die Sicherheitslage im ÖPNV ist vielschichtig und dynamisch. Trotz verbesserter Sicherheitsvorkehrungen und Präventionsmaßnahmen gibt es nach wie vor Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.
Denn lediglich 48 Prozent der Fahrgäste, das belegt eine Studie aus dem Jahr 2024, fühlen sich „fast immer“ sicher, obwohl weniger als zehn Prozent aller relevanten Straftaten in Großstädten laut eines VDV-Positionspapiers auf den ÖPNV entfallen. Erstellt wurde die Studie vom Kompetenzcenter Sicherheit NRW, das als Dienstleister für das Land NRW alle sicherheitsrelevanten Aufgaben übernimmt und im Haus des VRR angesiedelt ist.
Sicherheit auch bei Großveranstaltungen
Demnach ist Sicherheit also auch eine Frage der subjektiven Wahrnehmung. Die Frage, wie sicher sich die Menschen im ÖPNV fühlen, entscheidet maßgeblich darüber, ob sie die öffentliche Mobilität als attraktive Alternative zum eigenen Auto empfinden und gern zusteigen. Und dieses Potenzial nach oben möchten wir ausschöpfen, denn unser Anspruch ist ganz klar: Alle, die auf unseren Strecken unterwegs sind, sollen sich sicher und wohl fühlen.
Genau hier setzen wir Aufgabenträger mit den vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Sicherheitsteams NRW an. Sie sind ein wichtiger Schlüssel, um die Sicherheit im Regionalverkehr nachhaltig zu verbessern und Fahrgästen tagsüber und insbesondere nachts eine entspannte und sichere Fahrt mit Regionalexpress, Regionalbahn und S-Bahn zu ermöglichen.
Auch die Mitarbeitenden der Eisenbahnverkehrsunternehmen bewerten den Einsatz der Doppelstreifen in den Regionalverkehrszügen durchweg positiv. Vor allem bei großen Veranstaltungen wie Fußballspielen, Festivals, Volksfesten oder Konzerten sorgen die Sicherheitsteams für eine entspannte An- und Abreise der Besucherinnen und Besucher.
Besonders während der UEFA EURO 2024 sorgten die Sicherheitsteams rund um die Uhr dafür, dass die Gäste aus aller Welt in den Zügen des Regionalverkehrs jederzeit unbeschwert und reibungslos reisen konnten. Das gelang mit 40 zusätzlichen Sicherheitskräften.
Auch gut für den Klimaschutz
Der Erfolg der Sicherheitsteams NRW kann sich sehen lassen: Seit Dezember 2022 sind die vom Land geförderten Teams in ganz NRW im Einsatz, seit Anfang 2024 ausgerüstet mit Bodycams. Seither haben die Sicherheitskräfte rund 1400 sicherheitsrelevante Vorfälle souverän gelöst, sind bei 655 Straftaten aktiv eingeschritten und haben Straftäterinnen und Straftäter den Ermittlungsbehörden übergeben.
Die Präsenz und das souveräne Auftreten der Sicherheitskräfte trägt maßgeblich dazu bei, kritische Situationen schon vor einer Eskalation zu entschärfen und Schaden von Reisenden und den Mitarbeitenden der Eisenbahnverkehrsunternehmen abzuwenden. Deshalb sind die Sicherheitsteams NRW eine Säule der Sicherheitsarchitektur im nordrhein-westfälischen Schienenpersonennahverkehr.
Mit einer dauerhaften finanziellen Förderung seitens des Landesverkehrsministeriums könnte das künftig nicht nur weiterhin so bleiben, sondern bestenfalls sogar ausgeweitet werden. Nicht zuletzt hat dies auch maßgeblichen Einfluss darauf, ob uns die Verkehrswende gelingt – und das wäre am Ende sogar gut für den Klimaschutz.
Der Schluss ist nicht so weit hergeholt, wie er klingt: Denn ohne Verkehrswende gibt es keine Klimawende – und nur, wenn sich die Menschen über ihre Sicherheit keine Gedanken machen müssen, wenn sie unkompliziert und einfach ein-, aus- und umsteigen können, an gut ausgeleuchteten Haltestellen und Bahnhöfen, nutzen sie auch häufiger alternative Verkehrsmittel – und lassen das Auto stehen.
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