Energieversorgern wie Stadtwerken bricht das klassische Geschäft weg. Nun setzen sie auf innovative Start-ups. Finanzierungen für junge Unternehmen in der Übersicht:
EnBW beteiligt sich mit New Ventures an externen Start-ups, die bereits Markterfolge vorweisen. Dem strategischen Investor stehen insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Investiert wird über mehrere Finanzierungsrunden und je nach Erfolg des Start-ups. Beteiligt hat sich New Ventures bereits an dem Start-up DZ-4 (Verpachtung von PV-Anlagen und Speichern) sowie an Lumenaza (digitaler Marktplatz für regionalen erneuerbaren Strom).
Die RWE-Tochter Innogy hat mit Energieversorgern aus dem Ausland Free Electrons ins Leben gerufen, eine Art Brutkasten für Start-ups aus dem Energiesegment. Mehr als 450 junge Unternehmen aus 51 Ländern hatten sich für die erste Runde beworben. Zwölf wurden ausgewählt, darunter GreenCom Networks aus München. Die Software soll Energieunternehmen helfen, eine große Anzahl kleiner und großer erneuerbaren Anlagen effizient ins eigene System zu integrieren. Zur Höhe der Förderung macht Innogy keine Angaben.
Bei Eon setzt man auf Agile, ein dreimonatiges Accelerator-Programm. Die relevanten Fragen bei der Auswahl geeigneter Start-ups lauten: Gibt es einen Bezug zur Energiebranche? Löst die Idee ein wirkliches Kundenproblem? Ist das Geschäftsmodell skalierbar? Wer den Zuschlag bekommt, wird während der Anfangsphase mit bis zu 30.000 Euro gefördert. Von den rund 40 Start-ups, die 2016 von Agile gefördert wurden, kommt die Hälfte aus dem Unternehmen selbst.
Vattenfall hat die Plattform Greenfield ins Leben gerufen. Der Konzern will sich darüber mit externen Start-ups zu neuen Technologien und Geschäftsfeldern austauschen und sogenannte „strategische Partnerschaften“ eingehen. Zur Höhe möglicher finanzieller Förderungen macht Vattenfall keine Angaben.
Ein weiteres Beispiel sind Accelerator-Programme von Stadtwerken wie das Kraftwerk in Bremen oder die Gründerwerkstadt der Stadtwerke Gießen.