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Smart City

Standpunkte Wir brauchen grüne Smart Cities

Franziska Brantner ist Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Franziska Brantner ist Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Foto: Florian Freundt

Städte und Regionen müssen effizienter, technologisch fortschrittlicher und grüner gestaltet werden, fordert BMWK-Staatssekretärin Franziska Brantner. Die Digitalisierung und die Förderprogramme des Bundes sollen dafür wichtige Werkzeuge sein. Mit Best Practices, die in der Fläche ausgerollt werden, könne die Klimakrise auf lokaler Ebene noch in den Griff bekommen werden. Heute eröffnet sie den Bundeskongress „Stadt.Land.Digital“ in Berlin.

von Franziska Brantner

veröffentlicht am 14.06.2022

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Der nachhaltigen und intelligenten Kommune gehört die Zukunft. Wir brauchen die lokale Ebene, die Gemeinden und Städte, um digitale Technologien vor Ort voranzubringen und zugleich die Klimakrise zu bekämpfen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.

Klimaschutz ist für Kommunen sowohl eine Chance für bessere Lebensbedingungen als auch eine Notwendigkeit. Ohne das engagierte und konsequente Handeln vor Ort ist wirksamer Klimaschutz nicht denkbar, auch um unser Ziel, Deutschland bis 2045 in die Treibhausgasneutralität zu führen, zu erreichen. Städte und Gemeinden können in nahezu jedem Lebens- und Handlungsbereich einen aktiven und wirksamen Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen leisten. Dort, wo die Menschen leben und arbeiten, beginnt der Wandel zu einer nachhaltigen und klimaschonenden Lebensweise. Hier beginnt oft auch das politische Engagement, hier gibt es Lust am Mitgestalten, das müssen wir für den Klimaschutz nutzen.

Digitalisierung kann Städte grüner machen

Viele Kommunen und Regionen sind bereits heute stark von der Klimakrise betroffen. Dies gilt insbesondere für städtische Ballungsräume. Dort ist die Luft oftmals schlechter, dort sind Hitzeperioden stärker ausgeprägt. Und hier kommt neben der Energie- und Verkehrswende auch die digitale Transformation ins Spiel. Für die Erreichung der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele spielt sie eine entscheidende Rolle. Die Potenziale der Digitalisierung sind noch lange nicht ausgeschöpft. Die digitale Transformation kann unzählige Antworten bieten, um Städte und Regionen effizienter, technologisch fortschrittlicher und grüner zu gestalten. Mithilfe digitaler Technologien können zum Beispiel die Umweltüberwachung, die Verkehrssteuerung oder Mobilitätsangebote für die Menschen verbessert werden. Oder Stadtquartiere der Zukunft realisiert werden – zum Beispiel durch Gebäudevernetzung. Im Grunde sind wir schon sehr gut darin, digitale Lösungen zu entwickeln. Da ist schon eine ganze Menge entstanden.

Wir haben allerdings noch Handlungsbedarf: Zum einem müssen wir digitale Technologien energieeffizienter und damit nachhaltiger machen. Das gilt für Soft- und Hardware gleichermaßen. Damit sie nicht selbst durch einen erhöhten Energie- und Ressourcenverbrauch unsere natürlichen Lebensgrundlagen gefährden. Zum anderen gilt es, die bereits bestehenden Lösungen in die Fläche zu bringen. Hier setzen die Maßnahmen und Förderprogramme der Bundesregierung im Bereich Smart Cities und Smart Regions an.

Mit der Initiative „Stadt.Land.Digital“ unterstützen wir als Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz seit über zwei Jahren Kommunen dabei, konkrete Strategien für die eigene Digitalisierung zu entwickeln. Die Initiative informiert, begleitet und vernetzt Kommunen, die auf dem Weg zu einer smarten Stadt oder Region sind. Ziel ist es, vor allem bestehende gute Lösungen beziehungsweise Best Practices in die Fläche zu tragen. Der Smart City Navigator der Initiative bietet etwa einen Überblick mit Beispielen aus deutschen Kommunen, die aufzeigen, wie Smart-City-Projekte zur Erfüllung der UN-Nachhaltigkeitszielen beitragen.

Klimakrise auf lokaler Ebene in den Griff bekommen

Auf der Stadt.Land.Digital-Bundeskonferenz diskutieren wir heute gemeinsam mit unterschiedlichen lokalen Akteuren die Chancen smarter Städte und digitaler Regionen für den Klima- und Umweltschutz. Hier werden ebenfalls konkrete Beispiele aufgezeigt, wie digitale Technik einen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele leisten können.

Indem wir die Digitalisierung in den Städten, Gemeinden und ländlichen Räumen gemeinsam anpacken und gestalten, können wir Kommunen lebenswerter, wettbewerbsfähiger, klimafreundlicher und nachhaltiger machen. Dafür ist es wichtig, die unterschiedlichen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft an einen Tisch zu bringen, Kommunen untereinander zu vernetzen und voneinander zu lernen. Es gibt nicht die eine Blaupause für die smarte Kommune. Daher ist die Vernetzung umso wichtiger. Nur mit den besten Lösungen, den erprobten Best Practices für smarte und klimaneutrale Kommunen schaffen wir es, die Klimakrise auf lokaler Ebene noch in den Griff zu bekommen.

Franziska Brantner ist seit Dezember 2021 parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Zwischen 2009 und 2013 war sie Mitglied des Europäischen Parlaments, seit 2013 sitzt die Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen für den Wahlkreis Heidelberg im Bundestag. Heute um 10 Uhr eröffnet sie den Bundeskongress „Stadt.Land.Digital.“

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