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Die neue und weit aufwändigere Parodontitis-Therapie für Kassenpatienten war ein gesundheitspolitischer Meilenstein. Doch nach nur zwei Jahren stehe sie schon wieder vor dem Aus, warnen Zahnarztfunktionäre. Der Grund: die wiedereingeführte Budgetierung durch das Finanzstabilisierungsgesetz. Dabei könnten die Folgekosten höher sein als die Ersparnisse.
Die Bundesregierung will eine stärkere wirtschaftspolitische Unterstützung der Pharmaindustrie. Laut Strategiepapier soll es dafür zwar keine direkten Subventionen geben, dafür aber deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen. Vor allem die Passagen zu Rabatten und Herstellerabschlägen dürften die Industrie freuen.
Die Versorgungs- und Behandlungsqualität in Deutschland muss auf den Prüfstand: Das fordert die Regierungskommission Krankenhaus und kündigt für Mitte Oktober eine Stellungnahme „Qualität“ an. Inhaltlich gehe sie weit über das Transparenzgesetz hinaus. Derweil stoßen die jüngsten Kommissions-Vorschläge zu Kindermedizin und Psychiatrie auf ein geteiltes Echo.
Keine Zahnarzttermine für deutsche Bürger, weil sich so viele Asylbewerber hierzulande das Gebiss neu machen lassen? Bundeszahnärztekammer und KZBV haben solchen Behauptungen von CDU-Chef Merz vehement widersprochen. Und Karl Lauterbach bezeichnet sie rundheraus als Hetze. Gesundheitsexperten der Unionsfraktion dagegen verteidigen ihren Vorsitzenden.
Die Länder erhöhen den Druck auf den Bund, Krankenhaushilfen zu zahlen – die Forderung wird wohl bald von den Ministerpräsidenten an den Kanzler herangetragen. Überbrückungshilfen sind zwar weiterhin nahezu ausgeschlossen. Dafür aber könnte es beim Transparenzgesetz Änderungen geben, mit denen kurzfristig Mittel für die Kliniken frei würden.
Das Bundesinnenministerium vollzieht zum vierten Mal Anpassungen seiner Definitionen für Kritische Infrastrukturen. Dabei nimmt es unter anderem Cybersicherheitsvorfälle zum Anlass, um den bislang zu hoch angesetzten Schwellenwert für Krankenkassen zu korrigieren.
Die Pflege in Deutschland steht vor einem Umbruch – Ideen zur Gestaltung präsentierte gestern der Pflegerat. Dabei geht es neben einer Akademisierung des Pflegeberufs, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Befugnisse auch um eine politische Beteiligung. Gesundheitsminister Lauterbach zeigte sich offen für die Vorschläge.
Der Ärztemangel wird kommen, welche Maßnahmen die Folgen abfedern könnten, wurde gestern bei der Zi-Jubliläumstagung diskutiert. Neben mehr Geld wurde eine Stärkung der Gesundheitskompetenzen und ein Praxis-Check-In gefordert.
Ob Rollstühle oder Blutzuckermessgeräte: Die Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Hilfsmittel steigen beständig. Die Versicherer drängen deshalb auf mehr Steuerungsmöglichkeiten. Sie wollen, dass das Verbot von Ausschreibungen wieder verschwindet. Und sie fordern, dass die Gründe für patientenseitige Mehrkosten-Entscheidungen dokumentiert werden.
In der Nutzenbewertung von Orphan Drugs klafft schon lange eine Evidenzlücke. Internationale Register für seltene Erkrankungen könnten Abhilfe schaffen, meint der Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Thomas Kaiser.
Das Drängen von Bundesländern und Ärzteschaft, die Gründung investorenbetriebener Versorgungszentren zu erschweren, stößt nicht nur auf erhebliche juristische Bedenken. In einem neuen Gutachten ist auch von einer „Zerstörung intersektoral arbeitender Versorgungsstrukturen“ die Rede. Dabei gibt es nach wie vor keinen Entwurf für die angekündigte Regulierung.
Morgen beginnt der Deutsche Pflegetag – die berufspolitische Rede wird Christine Vogler halten. Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats engagiert sich seit vielen Jahren für ihre Profession und muss einige Forderungen unablässig wiederholen. Im Interview spricht sie über ihre große Vision und das, was die Pflege in Deutschland wirklich braucht.
Lange Zeit galt die Ausstattung und Spezialisierung von Kliniken als Gütesiegel für Gesundheitssysteme. Nun kehrt eine alte Erkenntnis aus der Entwicklungszusammenarbeit nach Europa zurück. Statt Unsummen in den stationären Sektor zu pumpen, sollen interdisziplinäre, wohnortnahe Teams die Gesundheitsversorgung prägen, so der Tenor beim European Health Forum.
Schlechte Daten, schlampige Studien, übertriebene Wahrnehmung, fehlgeleitete Forschungsförderung: Eine heute veröffentlichte Studie aus Kalifornien und Dänemark sieht erhebliche Defizite in der Long- sowie Post-Covid-Forschung. Auch deutsche Experten beklagen eine falsche Wahrnehmung des Problems und fordern bessere Definitionen.
Mit Verweis auf eine bevorstehende Pleitewelle drängen Krankenhäuser und Länder, bereits geflossenen Milliarden-Hilfen dieses Jahres weitere hinzuzufügen. Doch wie berechtigt sind die Sorgen? Ein genauer Blick zeigt: Bei der wachsenden Zahl von Insolvenzen geht es mitnichten um Kahlschlag.
Um die psychiatrische Versorgung hierzulande steht es nicht zum Besten. Gesundheitsminister Lauterbach kündigte gestern für diesen Sektor „große Veränderungen“ an. Er versprach mehr ambulante Krisenhilfe, kürzere Wartezeiten für Kinder, Nachbesserungen bei der Personal-Richtlinie. Und auch bei Studien sollen psychische Erkrankungen nicht länger hintanstehen.
„Nicht zustimmungsfähig“, heißt es aus Bayern zu dem kursierenden Arbeitsentwurf des BMG in Sachen Krankenhausreform. Die Reaktion der Bundesärztekammer ist differenzierter. Präsident Reinhardt lobt die vorgesehene Einbindung seines Gremiums und „Ansätze“ zur Entbürokratisierung. Er ärgert sich aber auch über die „die große Leerstelle bei der Finanzierung“.
Leistungserbringer haben in den USA einen Teil der Arzneimittel-Versorgung ihrer Einrichtungen in die eigene Hand genommen und einen Generika-Hersteller gegründet. Nach fünf Jahren zeichnen sich einige Erfolge ab. Auch der Apothekenmarkt hat einen neuen Player. Es geht um gebündelte Verhandlungsmacht und Garantien im Gegenzug.
Seit dem 1. Juli ist es in ersten Apotheken möglich, E-Rezepte mit der elektronischen Gesundheitskarte abzurufen. Ab Anfang 2024 wird es verbindlicher Standard in der Arzneimittelversorgung. Doch wie sicher ist das digitale Rezept? Und wie ist es um die Sicherheit sensibler medizinischer Patientendaten bei der Übertragung und in den Apotheken bestellt?
Die Zahl tödlicher Herzinfarkte in Deutschland sinkt, und auch anderweitige Sterbefälle durch die Koronare Herzkrankheit sind weniger geworden. Das ist die gute Nachricht aus dem gestern veröffentlichten Herzbericht. Doch den Experten sind die Erkrankungs- und Todeszahlen immer noch zu hoch. Sie fordern mehr Investitionen in Vorsorge und Rehabilitation.
Disease-Management-Programme (DMP) bleiben hinter den Erwartungen zurück, dabei könnten sie nachweislich die Versorgung von chronisch Kranken verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt der BMC, der heute ein Impulspapier zur Weiterentwicklung der DMP veröffentlicht. Insbesondere die Digitalisierung biete viele Chancen.
Die neu gewählte Doppelspitze des Hausärzteverbands fühlt sich von der KBV-Spitze hintergangen, von der Politik ignoriert. Um den Druck zu erhöhen, werden nun umfassende Protestaktionen vorbereitet.
Eine erste Entwurfsfassung für die geplante Krankenhausreform liegt nun vor. Viele Punkte, etwa zu Finanzfolgen, sind aber noch ausgeklammert. In den kommenden Tagen müssen sich die Länder nun zum BMG-Vorschlag verhalten. Eine erste Übersicht zu den zentralen Punkten im geplanten Gesetz.
Über eine vehementere Wirtschaftspolitik mit schnelleren Genehmigungen, wie von CDU-Politikern gefordert, würde sich die Pharmahersteller freuen. Von einer Überarbeitung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie allerdings halten ihre Vertreter wenig. Dabei wird Umweltverträglichkeit wird für die Branche ein immer größeres Thema.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat für Überbrückungshilfen protestiert. Unterstützung gibt es dafür von der Union, die heute einen Antrag für ein Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform zur Abstimmung stellt. Ebenfalls auf der Tagesordnung: die erste Lesung zum Krankenhaustransparenzgesetz, das Bayern über eine Bundesratsinitiative stoppen will.
Die Kliniken rufen nach mehr Geld, die Niedergelassenen klagen über fehlendes Honorar. Beim heute beginnenden Hausärztetag soll der Druck auf die Politik erhöht werden. Die FDP drängt auf die Entbudgetierung im Hausarztbereich, die Grünen zeigen sich offen für Krankenhaushilfen.
Die deutsche Pharmaindustrie sucht den Anschluss an die Weltspitze. Während das Bundesgesundheitsministerium aktuell federführend an einer Strategie arbeitet, fordert die FDP einen Neustart des Pharmadialogs im Kanzleramt.
Erneut sind der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller an einer Fusion gescheitert – in einer geheimen Abstimmung war die Zustimmung unter den BPI-Delegierten ungenügend. Vieles war vorab konsentiert worden. Nun bemüht sich die Branche, den Schaden zu begrenzen.
Nur 15 Prozent der Deutschen gehen verlässlich zu Vorsorgeuntersuchungen, jede:r Vierte lässt sich dort überhaupt nicht blicken. Das ist das beunruhigende Ergebnis einer europaweiten Umfrage der Arzneiherstellers Stada. In den Nachbarländern ist es teilweise noch schlimmer. Und in der Wirtschaftskrise sparen die Menschen auch überall an Gesundheitsausgaben.
Ob Dauerverordnung von Beruhigungsmitteln oder unzureichende Flüssigkeitszufuhr: Beim Blick auf Versorgungsmängel in den Pflegeheimen gibt es große Unterschiede je nach Region. Zu diesem Befund kommen Auswertungen für den aktuellen AOK-Pflegereport, die erstmals auch systematisch die Schnittstellen von Pflege und Gesundheitsversorgung beleuchten.
Mit neuen Impfstoffen könnten erstmals alle Säuglinge vor RSV geschützt werden. Doch obwohl es eine EU-Zulassung gibt, kommen die Präparate für einen flächendeckenden Einsatz hierzulande zu spät. Expert:innen sprechen zwar von vielversprechenden Angeboten, wollen aber trotzdem das Fazit der Stiko abwarten.
Karl Fagerström erfand vor knapp 50 Jahren den immer noch gängigen Fagerström-Test für Nikotinabhängigkeit. Heute setzt sich der schwedische Psychologe für sichere Nikotinprodukte ein. Warum er die Neugier junger Menschen als Hindernis für drogenfreie Gesellschaften sieht und warum diese vielleicht gar nicht wünschenswert sind, erzählt er im Interview.
Die Vorschläge des Gesundheitsausschusses an das Plenum sind bei einem nicht zustimmungspflichtigen Gesetz meist irrelevant. Beim noch nie dagewesenen Versuch, Cannabis für die Bevölkerung zugänglich zu machen, ohne auf illegale Quellen zurückzugreifen, ist aber selbst dieses Dokument spannend – denn es weist auf künftige Hindernisse bei der Umsetzung hin.
In einigen europäischen Ländern dürfen Spenderorgane auch nach Herz-Kreislauf-Stillstand transplantiert werden, in Deutschland dagegen ist der Hirntod die Voraussetzung für Organspenden, alles andere ist verboten. Aber gäbe es nicht gute Gründe, mit diesem Tabu zu brechen? Das fragen Mediziner von DTG und DIVI – zum Unmut des BMG.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach will heute für Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 werben und holt sich selbst öffentlichkeitswirksam eine Spritze ab. Verimpft wird in dieser Saison vor allem das Vakzin von Biontech/Pfizer – obwohl Moderna gerade auch eine Zulassung ihres angepassten Impfstoffs erhalten hat.
Mit einer erhöhten Produktion, mehr Befugnissen für Apotheken und Solidaritätsappellen an Eltern will der Gesundheitsminister Engpässe bei Kinderarzneien vermeiden. Auf die nahende Infektsaison sei Deutschland besser vorbereitet als im vorigen Herbst, sagte Lauterbach nach einem Spitzengespräch mit Verbänden gestern. Die Opposition zollte harsche Kritik.
Das BMG hat die Ersteinschätzungs-Richtlinie des G-BA beanstandet. Das findet die Deutsche Krankenhausgesellschaft richtig, weil dieses Verfahren nur in Kombination mit einer umfassenden Notfallreform und auch der Reform des Rettungsdienstes Sinn mache. Der G-BA will jetzt die rechtlichen Einwände prüfen – inklusive einer Klageerhebung.
In den vergangenen Monaten lag der Fokus auf der Rolle der Patientenberatung und -verbände, die oft zum Recht auf Behandlung beraten. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit will nun die Aufmerksamkeit auf Patientenrechte lenken.
Die Gematik braucht eine neue Führung. Bislang konnten offenbar selbst Headhunter keine geeigneten Kandidaten finden. Wie es nun weitergeht, erklärt die Leiterin der BMG-Abteilung „Digitalisierung und Innovation“ Susanne Ozegowski in einem Schreiben an die Gematik-Gesellschafter.
Offene Rücken, Herzfehler, deformierte Därme: Das einstige Hormonpräparat Duogynon von Schering steht im Verdacht, embryonale Fehlbildungen verursacht zu haben. Seit Jahren kämpfen Geschädigte um Anerkennung ihres Leids und Entschädigung. Nun stellt sich der Gesundheitsminister ihren Fragen nach der moralischen und politischen Verantwortung des Staats.
Das Kabinett hat das Krankenhaustransparenzgesetz verabschiedet und der Gesundheitsminister hofft nun, dass sich die Länderseite mit der Situation abfinden wird, um am gemeinsamen Großprojekt, der Krankenhausstrukturreform, wie bisher weiterzuarbeiten. Neben viel Kritik am Gesetzesvorhaben folgten auch ein paar neue Vorschläge als Rückmeldung.
Zwar müssen auch Schwangere regelmäßig auf deutschen Intensivstationen behandelt werden. Wie viele es sind oder welche Ursache dies hat, ist allerdings unbekannt. Abhilfe schafft seit Kurzem das DIVI-Schwangerenregister.
Eine Preisregulierung von Arzneimitteln galt in den USA lange als undenkbar, mittlerweile sind die ersten Schritte getan. In Deutschland wird nun ganz genau beobachtet, was in den USA geschieht, doch über mögliche Auswirkungen für den hiesigen Markt möchten die wenigsten Akteure spekulieren.
Der Bundesgesundheitsminister hofft weiter darauf, die Versorgungsforschung im Bereich Long Covid mit 100 Millionen Euro ausstatten zu können. Bis Ende des Jahres soll zudem eine Zulassungsliste für den Off-Label-Use von Therapien für Betroffene beschlossen sein. Das sind die zentralen Ergebnisse eines gestrigen Runden Tisches im Ministerium.
Laut einer Umfrage im Auftrag von Tagesspiegel Background sind vor allem über 65-Jährige an der an die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepassten Impfung interessiert – bei den Jüngeren will die Mehrheit dagegen verzichten.
Eine generative Künstliche Intelligenz lauscht dem Arzt-Patienten-Gespräch und erstellt automatisch Notizen. Peter Durlach schwärmt von dem Konzept des Kopiloten. Im Interview spricht der Vice Executive President und CSO bei Nuance über seine Erwartungen an den AI Act in Europa und warum Nuance-Produkte in den USA nicht durch die FDA reguliert werden.
Es ist ein Fall, der zeigt, wie die Beantragung einer Reha für Patienten zur Schnitzeljagd werden kann. Denn während Sabine Degebrodt von einer vollständigen und fristgerechten Antragsstellung ausging, sagte die Reha-Klinik den Aufenthalt kurzfristig ab. Zurück bleiben eine frustrierte Patientin und viele offene Fragen am System.
Mit der Krankenhausstrukturreform sollen Fehlanreize, die das bisherige DRG-Finanzierungssystem setzt, beseitigt werden. Doch droht durch eine starke Vorhaltefinanzierung, wie sie aktuell in Planung ist, eine Unterversorgung? Eine Analyse im Auftrag der PKV kommt zu dem Ergebnis, dass diese Gefahr durchaus besteht.
Der nationale Hitzeschutzplan soll effektiv Tote verhindern. Doch in der Praxis bleibt dem Bund nicht viel mehr als Plakatkampagnen, Handreichungen und Empfehlungen, wie die Antworten auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zeigen. Immerhin ein Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser ist in der Entstehung, zudem gibt es Plakate und Infomaterial.
Ein Mitglied der Regierungskommission befürchtet, die überfällige Krankenhausreform könnte verwässern und nicht mit ausreichend Druck umgesetzt werden. Noch könne sie aber gelingen. Ein Ärzteverband warnt derweil, die Strukturreform könne fehlende Plätze bei der Facharztweiterbildung zur Folge haben und schlägt Weiterbildungsverbünde vor.
2,5 Milliarden Euro müssen die gesetzlichen Krankenkassen dieses Jahr aus ihren Rücklagen an den Gesundheitsfonds abführen. Und obwohl es ihnen trotzdem teilweise gelang, neue Reserven zu bilden, ist keine Entspannung in Sicht.
Für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz braucht es Leitlinien – über die Frage, wie viele Vorschriften es braucht, diskutierten Abgeordnete, Ethiker und Industrievertreter. Aufgeworfen wurden dabei Fragen nach der Selbstregulierung, Vergütung für die Datengenerierung und der Risikobewertung.
Während für die EU der Druck steigt, die EHDS-Verordnung noch vor der Europawahl im kommenden Jahr zu verabschieden, sieht die Bundesregierung sich durch das GDNG bestens für die Anforderungen aufgestellt. Auf europäischer Ebene drängen Fragen zu Dateninhabern, Datennutzung und der Harmonisierung von Verordnungen.
Bei der Auftaktdebatte zum stark geschrumpften Etat des BMG zeigen sich die Ampel-Haushälter betont geschlossen. Doch die geplante Streichung eines Zuschusses zum Vorsorgefonds dürfte noch für Streit in der Koalition sorgen. Eine Einigung zur GKV-Konsolidierung gibt es indes immer noch nicht, wie das BMG auf eine Kleine Anfrage hin mitteilt.
Der Rettungsdienst in Deutschland soll reformiert werden und damit an vorderster Stelle die Leitstellen-Organisation und die Vergütung. Bei der Vorstellung der neuen Empfehlungen der Krankenhauskommission drängte sich aber auch ein altes Streitthema auf: Sollte und müsste die Notfallreform nicht Bestandteil der Krankenhausreform werden?
Trotz steigender Infektionen blicken Mediziner gelassen auf die Corona-Lage. Die größte Herausforderung seien derzeit nicht neue Untervarianten des Virus, sondern der Fachkräftemangel in der Pflege. Ein Viertel der Intensivbetten könne nicht betrieben werden. Kämen im Herbst andere Patienten mit schweren Virusinfektionen dazu, drohten Versorgungsengpässe.
Damit exzellente Forschungsergebnisse von Universitäten bei den Menschen ankommen, braucht es auch Ausgründungen. Die Initiative Unipreneurs hat 20 Professor:innen, die dies fördern, in Berlin ausgezeichnet. Die zwei Preisträger aus der Medizin haben selbst gegründet und beschäftigen sich seit Jahren mit Gentherapien.
Abgelehnte Einladungen und generell recht unterschiedliche Meinungen: Die CDU/CSU-Fraktion findet, die Initiative der Bundesregierung zum Abtreibungsparagrafen sei „zu rügen“. In einem internen Schreiben legt die Fraktion ihre Meinung dar und gründet ihr eigenes Bioethik-Forum.
Um in Krisensituationen adäquat reagieren zu können, plant die Europäische Kommission, ein 51-köpfiges ehrenamtliches Beratungsgremium einzusetzen. Demnächst soll der Beschluss vorgelegt werden, wenig später können sich Interessenten als Experten bewerben.
Die Erkältungssaison beginnt und die Apotheken stehen vor altbekannten Problemen – nicht alle nachgefragten Medikamente sind verfügbar. Während die Vorbereitungsmaßnahmen der Politik aktuell kaum greifen und das BfArM noch an seinem Frühwarnsystem arbeitet, wirbt ein Start-up mit einem Lösungsvorschlag, der auf eine bessere Verteilung abzielt.
Der Zustand der digitalen Gesundheit in Europa und Zentralasien – die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte sich eines großen Themas angenommen für ihr zweites Digital Health Symposium. Woran es noch mangelt und wie die WHO Vertrauen aufbauen und best practices zugänglich machen will, zeigt ein gestern vorgestellter Bericht.
Künstliche Intelligenz ist ein Werkzeug in der Medizin, sagt Ethikratsvorsitzende Alena Buyx und wehrt sich gegen den Eindruck, dass ChatGPT hier einen Platz habe. Bei der Frage nach einer ethischen Bewertung von KI könne eine zentrale Begutachtungsstelle hilfreich sein.
Am Donnerstag will die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung ihre Vorschläge für eine „Reform der Notfall- und Akutversorgung in Deutschland: Rettungsdienst und Finanzierung“ vorlegen. Die Erwartungen sind genauso groß wie die Befürchtungen.
Um die wohnortnahe Versorgung flächendeckend zu sichern, könnten den niedergelassenen Medizinern sogenannte Physician Assistants zur Seite gestellt werden. Im KV-Bereich Westfalen-Lippe läuft dazu seit April ein zweijähriges Modellprojekt. Die ersten Erfahrungen sind vielversprechend.
Die Telematikinfrastruktur ist auf dem Weg zur TI 2.0 – im Mittelpunkt steht dabei das Konzept der Zero-Trust-Architektur. Ein Konsortium aus Industrie und Forschung setzt dieses um und hat nun Details zur Vorbereitung vorgestellt.
Die geplante Erhöhung der Mindestlöhne in der Pflege um bis zu 14 Prozent wird für ein neues Finanzloch in Milliardenhöhe in der Pflegeversicherung sorgen. Das zeigen aktuelle Berechnungen der DAK. Dies dürfte den Koalitionsstreit um weitere Sozialreformen anfachen, nachdem die FDP gerade erst ein Ende der Sozialpolitik für diese Legislatur gefordert hat.