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Verkehr & Smart Mobility

Standpunkte Israel ist ein Partner der Verkehrswende

 Carsten Ovens, CEO von Elnet
Carsten Ovens, CEO von Elnet Foto: Elnet

Die Transformation des Verkehrssektors ist heute dringlicher denn je. Die Kooperation zwischen deutschen Unternehmen und israelischen Start-ups könnte ein zentraler Schlüssel zum Erfolg werden.

von Carsten Ovens

veröffentlicht am 02.02.2024

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Israel hat sich als ein globales Zentrum für Climate-Tech etabliert, mit über 600 innovativen Start-ups im Bereich smarter und nachhaltiger Mobilität. Das Land steht vor der Herausforderung eines kleinen Heimatmarktes und benötigt internationale Anwendungsfälle und Unterstützung bei der Skalierung seiner Technologien. 

Deutschland bietet auf der anderen Seite die Kommerzialisierungsstärken seiner Unternehmen und den Bedarf an nachhaltiger Mobilität in einem wachsenden Markt. Die deutsche Automobilindustrie ist ein Schlüsselakteur und trägt weiterhin erheblich zur Wirtschaft des Landes bei. Die Verkehrswende ist daher nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich von großer Bedeutung.

Die Visionen für die Mobilität der Zukunft in Deutschland und Israel umfassen die Elektrifizierung des Verkehrs, die Förderung alternativer Antriebe und multimodale Mobilität. Beide Länder haben ehrgeizige Ziele zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Verkehrssektor festgelegt. Deutschland zielt darauf ab, bis 2030 den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor um 70 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Vor dem Hintergrund des Innovationsbedarfs in Deutschland bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Kooperationen mit israelischen Start-ups. Von Elektrifizierung und alternativen Kraftstoffen bis hin zur Digitalisierung und Vernetzung des Verkehrssektors gibt es viele Bereiche, in denen israelische Technologien einen Mehrwert bieten können.

Stärken bei Cyber Security, IT und Digitalisierung

Israels Start-up-Ökosystem bringt Stärken in den Bereichen Cyber Security, IT und Digitalisierung mit sich, die sich gut in die Herausforderungen des Verkehrsektors integrieren lassen. Besonders im Bereich des autonomen Fahrens und der Cyber Security könnten israelische Start-ups eine wichtige Rolle spielen.

Die Zusammenarbeit zwischen deutschen Unternehmen und israelischen Start-ups in der smarten und nachhaltigen Mobilität bietet großes Potential, birgt jedoch auch Herausforderungen. Es bedarf einer engen Zusammenarbeit, gegenseitigen Vertrauens und eines klaren Verständnisses der jeweiligen Stärken und Schwächen.

Die Bundesregierung und der Bundestag sollten dringend Maßnahmen ergreifen, um die Zusammenarbeit zu fördern und zu unterstützen. Hierbei unterstützen Plattformen wie das German Israeli Network of Start-ups & Mittelstand (GINSUM). 

Die elektrische Mobilität ist ein entscheidender Schwerpunkt, um den CO2-Fußabdruck des Verkehrssektors zu reduzieren. In Deutschland sind bereits erhebliche Fortschritte gemacht worden, aber es besteht noch Raum für Verbesserungen. Die Bundesregierung sollte Anreize schaffen, um den Kauf von Elektrofahrzeugen weiter zu fördern und den Ausbau der Ladeinfrastruktur voranzutreiben. 

Gleichzeitig sollten deutsche Unternehmen enger mit israelischen Start-ups zusammenarbeiten, um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Batterietechnologien voranzutreiben. Israel verfügt über Expertise in der Batterieherstellung und -forschung, die von großem Nutzen sein könnte.

Israel hat innovative Plattformen im Angebot

Eine weitere wichtige Dimension ist die Förderung von alternativen Antrieben wie Wasserstoff und Brennstoffzellen. Hier sollte die Bundesregierung Anreize für Forschung und Entwicklung schaffen und die Zusammenarbeit fördern. Israel hat bereits beträchtliche Fortschritte bei der Produktion von grünem Wasserstoff erzielt.

Multimodale Mobilität ist ein weiteres Schlüsselkonzept für die Zukunft des Verkehrs. Die Politik sollte entsprechend die technologische Integration verschiedener Verkehrsmittel wie Straßenbahnen, Busse, Züge und Fahrräder fördern. Israel hat fortschrittliche Plattformen für die Buchung und Nutzung verschiedener Verkehrsoptionen entwickelt, die in Deutschland adaptiert werden könnten.

Die Digitalisierung des Verkehrsektors ist ebenfalls ein Bereich, in dem Deutschland und Israel zusammenarbeiten sollten. Die Entwicklung von Lösungen zur Verkehrssteuerung, zur Reduzierung von Staus und zur Verbesserung der Verkehrseffizienz sollte stärker gefördert werden. Israel ist ein führender Akteur in der Verkehrstelematik und könnte dazu beitragen, deutsche Städte intelligenter und effizienter zu machen.

Finanzierung durch gemeinsamen Innovationsfonds

Mit der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur werden auch die Risiken von Cyberangriffen größer. Bundesregierung und Bundestag könnten Partnerschaften mit israelischen Start-ups durch finanzielle Unterstützung, Steueranreize und den Abbau bürokratischer Hürden fördern. Darüber hinaus sollten bilaterale Arbeitsgruppen eingerichtet werden. Die Einrichtung eines gemeinsamen Innovationsfonds könnte außerdem dazu beitragen, die Finanzierung von Projekten zu erleichtern.

Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Mobilität der Zukunft gestalten und unseren Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten. Es liegt in unserer Verantwortung, diese Chancen zu nutzen und eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität für kommende Generationen zu gewährleisten.

Im Rahmen einer Veranstaltung im Deutschen Bundestag veröffentlicht das European Leadership Network Elnet heute ein Policy Briefing von Reza Asghari und 
Christopher Dormeier, Experten der TU Braunschweig, zum Thema.

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