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Gesundheit & E-Health

Standpunkte Patientensicherheit sichtbar machen

Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit
Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit Foto: Helen Carine Hecker

Zwölf Aktionstage im Jahr gibt es von der WHO. Einer davon: der 17. September – der Welttag der Patientensicherheit. Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit, erläutert die Aktivitäten und Themen zum Welttag der Patientensicherheit.

von Ruth Hecker

veröffentlicht am 08.09.2021

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„Mach Dich stark für Patientensicherheit: Sicher vom ersten Atemzug an.“ – so lautet das Motto des Welttags der Patientensicherheit 2021. Das Motto ist angelehnt an das Thema, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dieses Jahr ausruft – „Act now for safe and respectful childbirth!”. Mit dem deutschen Leitmotiv für den Aktionstag soll eine Brücke geschlagen werden: von der Bedeutung, die Patientensicherheit bei der Betreuung von Schwangeren vor und nach der Geburt hat, bis hin zur sicheren Versorgung in jedem Lebensalter. Dementsprechend finden Aktionen zu allen Aspekten der Patientensicherheit Raum beim diesjährigen Aktionstag.  

Wichtig ist es dem Aktionsbündnis Patientensicherheit auch, zu diesem Anlass zu betonen: Patientensicherheit darf zu keinem Zeitpunkt und für niemanden vernachlässigt werden, weder für Patientinnen und Patienten noch für die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen. Patientensicherheit ist eine tägliche Herausforderung und Aufgabe für alle. Nicht zuletzt zum Welttag der Patientensicherheit betont das Aktionsbündnis Patientensicherheit: Patientensicherheit muss ein wesentliches Entscheidungskriterium nicht nur in allen Organisationen und Einrichtungen des Gesundheitswesens sein, sondern auch bei den politischen Entscheidungen. Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann Patientensicherheit hergestellt werden. Sämtliche Akteure im Gesundheitswesen stehen in der Verantwortung, Patientensicherheit sicherzustellen – von Krankenhäusern, Körperschaften und politischen Institutionen über Pharma- und Medizintechnikfirmen bis hin zu den ärztlichen Praxen und anderen Gesundheitsberufen. 

Engagement vorstellen, Patientensicherheit sichtbar machen

Zum Welttag der Patientensicherheit 2021 bietet das Aktionsbündnis Patientensicherheit allen Einrichtungen und Organisationen des Gesundheitswesens an, ihr Engagement für Patientensicherheit auf der Aktionsseite vorzustellen. Ob in einer Präsenzveranstaltung oder online, lokal oder überregional, für die Bevölkerung oder für ein Fachpublikum. Wichtig ist die Bewusstseinsbildung für die Bedeutung der Patientensicherheit. 

Daran knüpft auch der Aufruf von WHO und APS an, am 17. September die Fassade der eigenen Organisation oder ein interessantes Gebäude in der Umgebung in Orange leuchten zu lassen. Mit dieser Signalfarbe sollen leuchtende Bekenntnisse zur Patientensicherheit geschaffen werden, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen. Damit lädt das Aktionsbündnis Patientensicherheit ein, ein leuchtendes Zeichen zu setzen und Patientensicherheit neben der inhaltlichen Ausrichtung auch visuell sichtbar zu machen. 

Auch Patientinnen und Patienten können zur sicheren Versorgung beitragen 

Viele wissen gar nicht, wie wichtig es ist, dass auch Patientinnen und Patienten zur sicheren Versorgung beitragen. Umso wichtiger ist es, Informationen darüber bereitzustellen, was die Betroffenen konkret tun können. Patientinnen und Patienten können sich rund um den Welttag der Patientensicherheit im September über Infostände mit Plakaten und Broschüren für Patientinnen und Patienten in medizinischen Einrichtungen oder auch Apotheken informieren. Eine Übersicht über Aktionen oder Infostände in ihrer Region erhalten sie auf der Aktionswebseite.

Auf der Webseite sind die eingetragenen Aktionen gegliedert in „Informationspunkte“ – Orte, an denen Patientinnen und Patienten Informationen zu Patientensicherheit vorfinden – und „Veranstaltungen“.  

Die eigene Veranstaltung des Aktionsbündnis Patientensicherheit zum Welttag der Patientensicherheit findet direkt am 17. September ab 14 Uhr statt und informiert in drei Themenblöcken zu „Sichere Geburt und Patientensicherheit“, „Ansätze für mehr Patientensicherheit rund um die Geburt“, „Patientensicherheit in der Gesundheitspolitik“. Interessierte können live in Berlin oder digital teilnehmen. Alle Infos zur Veranstaltung sind hier verfügbar.

Zum Welttag der Patientensicherheit stellt das Aktionsbündnis auch Neues aus seiner Arbeit vor. Zum Beispiel die Veröffentlichung der sogenannten SEVer Liste, ein Wortspiel aus dem ähnlich klingenden englischen safer = sicherer und dem Akronym aus Schwerwiegende Ereignisse, die wir sicher verhindern wollen. In den USA und Großbritannien gibt es sie schon und dann auch in Deutschland: Listen mit „Serious Reportable Events“ oder „Never Events“, also Vorkommnisse mit hohem Schadenspotential, die prinzipiell zu verhindern sind. Von der Veröffentlichung erwartet sich das APS, dass die Einrichtungen des Gesundheitswesens ihre Anstrengungen nochmals erhöhen, die gelisteten Vorkommnisse mittels geeigneter Maßnahmen sicher zu verhindern. Ein neues Buch zu einem wichtigen Kernthema des Aktionsbündnis Patientensicherheit, das frisch erschienen ist, gehört ebenso zum News-Themenspektrum: „Mitarbeitersicherheit ist Patientensicherheit“ vom Generalsekretär des Aktionsbündnis Patientensicherheit, Prof. Dr. Reinhard Strametz. Außerdem gibt das Aktionsbündnis Patientensicherheit eine Zusammenarbeit mit einem bekannten TV- und Videoarzt zu diesem Anlass bekannt.  

Besonders freut sich das Aktionsbündnis Patientensicherheit über Sichtbarkeit der Grundidee von „Zusammen für Patientensicherheit“ oder auch #togetherpatientsafetyfirst und lädt ein, die eigenen Häuser, also Einrichtungen des Gesundheitswesens und wichtige Bauwerke in der eigenen Stadt zum Anlass des Welttags der Patientensicherheit orange leuchten zu lassen, dies mit möglichst vielen Menschen zu teilen und Patientensicherheit als Aufgabe für alle zu zeigen.

Dr. Ruth Hecker ist Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit und Chief Patient Safety Officer der Universitätsmedizin Essen. 

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