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Niedergelassene Ärzte als Operateure im Krankenhaus, Klinikmediziner als Primärversorger: Beim angestrebten Abbau der Sektorengrenzen will das Gesundheitsministerium keine Rücksicht auf Bedenkenträger nehmen. Dies machte gestern BMG-Abteilungsleiter Michael Weller klar. Zudem will er übers Parlament eine Ausweitung der Hybrid-DRGS erreichen.
Die anfängliche Freude vieler Pharma-Vertreter über die erklärte Unterstützung der Bundesregierung im EU-Rat gegen aus ihrer Sicht unerfreuliche Maßnahmen im Rahmen des europäischen Pharmapakets wurde nur Minuten später wieder gedämpft: Grund dafür ist die Aussicht auf Kostendämpfungsmaßnahmen zulasten der Gesundheitswirtschaft in der kommenden Legislatur.
Die vorläufige Verteilung der Leistungsgruppen lässt die nordrhein-westfälische Krankenhausreform erstmals lebendig werden: Während es bei der breiten Versorgung wenig Umwälzungen geben soll, gibt ein Dashboard des Science Media Center Aufschluss über lokale Kämpfe um hochspezialisierte Leistungsgruppen.
Die Zahl der Sterbefälle aufgrund von Herzerkrankungen ist 2022 wieder gestiegen. Das ist dem aktuellen Herzbericht zu entnehmen, der gestern veröffentlicht wurde. Beunruhigend ist für die Experten vor allem zweierlei: das erhebliche Ost-West-Gefälle dabei und die gesunkene Zahl von Eingriffen in den Kliniken. Helfen sollen mehr Prävention und Vernetzung.
Operationsplan Deutschland, Kritis-Dachgesetz, Rahmenrichtlinie für die Gesamtverteidigung und Empfehlungen des Expertenrats „Gesundheit und Resilienz“ – Deutschland bereitet sich derzeit auch auf bewaffnete Konflikte vor. Lauterbachs Gesundheitssicherstellungsgesetz lässt jedoch auf sich warten.
Mit der Pandemie kam auch der Ruf nach besseren Daten zu Infektionszahlen und Impfquoten. Das neu eingeführte Berichterstattungssystem DIM bot damals zwar einige Vorteile – seit anderthalb Jahren legt die Fusion mit dem alten Berichterstattungssystem aber die Impfquotenberichterstattung lahm. Der Kinderärzte-Präsident ist „frustriert und genervt“ davon.
Beim Krankenhausgipfel ging es in diesem Jahr um die Frage, wie die Krankenhausreform gemeinsam noch zu einem guten Ende geführt werden kann. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt dabei offenbar auf ein großzügiges Zugehen auf die Länder innerhalb des parlamentarischen Verfahrens.
Morgen sollen die Neubesetzungen der EU-Kommission bekanntgegeben werden. Um den Gesundheitsposten gibt es Spekulationen und vielleicht auch Gerangel. Derweil legt der neue Draghi-Bericht Empfehlungen vor, den EU-Gesundheitsmarkt zu stärken – auch mit der KI-Verwertung von Gesundheitsdaten.
Die Großen fressen die Kleinen, um sich immer breiter zu machen? Bei den Pharmaherstellern trifft das nicht unbedingt zu, wie eine aktuelle Studie am Beispiel des schnell wachsenden Antidiabetika-Marktes belegt. Die meisten Firmenübernahmen gingen hier nicht von den Marktführern der Branche, sondern von kleinen, forschungsorientierten Unternehmen aus.
Der vom PKV-Verband ins Leben gerufene Expertenrat Pflegefinanzen warnt vor einer Umsetzung sämtlicher im Regierungsbericht enthaltenen Reformoptionen. Dieser gehe von viel zu positiven Annahmen zu künftigen Pflegekosten aus. Es sei gefährlich, „eine Reform auf einer derart unrealistischen Basis aufzubauen“, so Ratsvorsitzender Jürgen Wasem.
Nicht weniger als einen Neustart für die Pflege hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt. Und tatsächlich liegt nun auch ein Referentenentwurf für sein geplantes Pflegekompetenzgesetz vor. Damit soll die Pflege zu einem eigenständigen Heilberuf werden.
Die Nachricht hat das Zeug zum Politikum: Wird die AOK Sachsen-Anhalt finanziell dafür bestraft, dass in dem Bundesland überdurchschnittlich viele Menschen 2021 nicht zur Bundestagswahl gingen? Die Antwort ist komplexer als erste Reaktionen vermuten lassen. „Politische Sensibilität“ lasse das zuständige Bundesamt aber trotzdem vermissen, sagen Kritiker.
Was in der Gesellschaft eine ideologisierte Debatte ist, sehen die zuständigen Fachgesellschaften recht nüchtern: Trans Kinder und Jugendliche sind eine recht kleine und spezielle Gruppe in der Versorgung. Daten von BARMER und TK zeigen nun, dass ihr Anteil auf die Gesamtbevölkerung gerechnet im Promillebereich liegt.
Um dem Pflegekräftemangel zu begegnen, sieht die Bundesregierung einen gesetzgeberischen Dreiklang vor: Mit dem Pflegeassistenz-, Pflegekompetenz- und Advanced-Practice-Nurse-Gesetz sollen mehr Menschen in den Pflegeberuf gebracht werden. Doch es scheint immer noch ungenutztes Potenzial zu geben.
Wie die meisten Behörden wurden auch die Europäische Seuchenschutzbehörde ECDC und die Arzneimittelbehörde EMA von der Covid-Pandemie überrascht. Der Europäische Rechnungshof beurteilt nun in einem Bericht, wie gut die Behörden vorbereitet waren, ob sie die Mitgliedsstaaten angemessen unterstützen konnten und ob die Kommission ausreichend nachgebessert hat.
Seit der ersten Bund-Länder-Runde zur Krankenhausreform pochen die Länder auf flexiblere, regionale Lösungen für ihre Kliniken. Bislang blieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit Blick auf Öffnungsklauseln unkonkret, nun versprach er in Hamburg das Selbstkostendeckungsprinzip für ausgewählte Spezialkliniken.
Teilzeitbeschäftigte dürfen bei ihrem Anspruch auf Überstundenvergütung nicht schlechter gestellt sein als Vollzeitkräfte. Das hat der Europäische Gerichtshof klargestellt – und dabei wegen der hohen Teilzeitquote von Frauen auch Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ins Spiel gebracht. Eine Entscheidung mit Relevanz für Pflegekräfte wie Ärzt:innen.
In einem Bericht an den Haushaltsausschuss liest der Bundesrechnungshof dem Gesundheitsminister die Leviten. Die Beitragszahler mit Milliardenkosten für die Krankenhausreform zu belasten, gehe gar nicht, heißt es darin. Die Abschaffung der Hausarzt-Budgets wird ebenfalls kritisiert. Und bei der Pflege brauche es dringend eine dauerhaft bessere Finanzierung.
Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen könnten in der Gesundheitspolitik für neue Realitäten sorgen. Die Pharmaindustrie sorgt sich um das Signal für den Standort Deutschland. Und Gesundheitsamtsleiter appellieren an die Bundespolitik, den Öffentlichen Gesundheitsdienst auf sich verstärkende autoritäre Tendenzen vorzubereiten.
Die Abkehr von der Krankheits- zur tatsächlichen Gesundheitspolitik wird seit Jahrzehnten gefordert. Präventionsmediziner:innen und -forscher:innen beklagen, dass es zwar viele gute Einzelprojekte, aber zu wenig langfristige Finanzierung gibt. Zudem hinkt die Praxis mit ihrem Fokus auf Verhaltensprävention der Forschung hinterher.
Weil die Finanzierung der Weiterbildung zum Fachpsychotherapeuten nach der neuen Ausbildungsordnung nicht geklärt ist, droht sich der Mangel in der Versorgung zu vergrößern. Die Hoffnung von Studierenden und Verbänden liegt nun auf dem GVSG.
Krankenhaus- und Stationsschließungen sorgen nicht nur für Frust für Angestellte und Bevölkerung: Ein Fall im hessischen Wetteraukreis zeigt, wie eine geschlossene Notaufnahme de facto zu mehr Personalbedarf führt. Den aber können Rettungsdienste kaum noch decken.
Energydrinks gelten als ungesund – vor allem für Kinder und Jugendliche. Die Forderung nach einem Mindestalter für den Kauf der Getränke wird immer lauter. Ein Bericht des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags gibt der Politik nun Argumente dafür an die Hand, aktiv zu werden. Weitere Erkenntnis soll ein Austausch im Agrarausschuss bringen.
Die gesetzlichen Kassen ärgern sich zunehmend über die Zweckentfremdung von Beitragsgeldern für gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Um das zu stoppen, drängt der IKK e.V. nun auf ein Klagerecht der Versicherer. Bestärkt wird der Verband darin vom früheren Präsidenten des Bundessozialgerichts – und von einer Mehrheit der betroffenen Beitragszahler.
Bei künftigen Reformen müsse sechsmal so viel Geld in die häusliche Pflege fließen wie in die stationäre Versorgung. Das forderte der BKK Dachverband in einem gestern veröffentlichten Positionspapier. Schließlich würden 84 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen versorgt. Und die Politik habe diesen wichtigen Sektor schon viel zu lange vernachlässigt.
Mit Unterstützung der Kardiologen verteidigt Lauterbach sein Gesundes-Herz-Gesetz, das nun das Kabinett passiert hat, mit Zugeständnissen an die Selbstverwaltung. Dort will man das Vorhaben weiterhin am liebsten gestoppt sehen, die DEGAM bringt sogar eine Verfassungsbeschwerde ins Spiel. Auch die Grünen mahnen zu Sorgfalt.
Mangelnde Interoperabilität in Kliniken kann zum Datenverlust bei der Verlegung von der Intensiv- auf die Normalstation führen. Zudem raubt die manuelle Übertragung dem Personal Zeit. Die Uniklinik Frankfurt hat sich überlegt, wie sie dagegen angehen kann. Zwei Projektbeteiligte erzählen, wie das vom Fraunhofer IESE entwickelte Dashboard funktioniert.
HPV-Infektionen sind die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs, pro Jahr sterben hierzulande mehr als 1500 Frauen daran. Mit rechtzeitiger Impfung ließe sich das verhindern. Doch einer aktuellen Studie zufolge sind derzeit nicht nur 40 Prozent der 14-jährigen Mädchen ohne solchen Schutz. Die Zahl der Impfungen ist sogar nochmal drastisch eingebrochen.
Todesfälle in Zahnarztpraxen haben Fragen nach dem Risiko ambulanter Vollnarkosen laut werden lassen. Fakt ist: Es gibt weder Statistiken zur Zahl solcher Narkosen bei Zahnbehandlungen noch zur Menge an unerwünschten Vorkommnissen bei solchen Prozeduren. Funktionäre registrieren aber eine „Häufung von Schadensfällen“. Und die Nachfrage scheint zu steigen.
Bei der Diskussion um zu geringe Transplantationszahlen geht es häufig um die mangelnde Spendenbereitschaft. Eine Analyse deutscher Daten zeigt: Auch die Altersgrenzen beeinflussen die Verteilung und damit Wartezeiten und Nutzungsdauer der Spenderorgane deutlich. Eine Reform wirft aber auch ethische Fragen auf.
Der PKV-Verband kommt in einer Analyse zu dem Schluss, dass in dünn besiedelten Landkreisen Thüringens Niedergelassene mehr Einnahmen durch privat Versicherte haben als in den großen Städten. Was die Zahlen zeigen – und was nicht.
Um weitere Beitragssteigerungen zu stoppen, fordert der GKV-Spitzenverband von der Politik ein Notpaket mit schnellen Reformen. Man benötige vor allem dreierlei, so Verbandschefin Doris Pfeiffer: weniger Mehrwertsteuer auf Arzneimittel, höhere Zuschüsse für Bürgergeld-Empfänger plus Anpassung des Bundeszuschusses an die Kosten- und Inflationsentwicklung.
Seit der Einführung von Medizinalcannabis hadern die Regulierungsorgane damit, die „dreckige Droge“ den herkömmlichen Regeln für Arzneimittel zu unterwerfen. Nun kommen aus zwei sehr unterschiedlichen Ecken, nämlich von Pharmaherstellern und vom Medizinischen Dienst, Forderungen nach einer Beschränkung auf Extrakte und einer Abkehr von Cannabisblüten.
Für vermeidbare schwere Behandlungsfehler, die sogenannten Never Events, muss es endlich eine Meldepflicht geben. Diese Forderung erhob gestern der Medizinische Dienst bei der Vorstellung seiner neuen Fehlerstatistik. Demnach kamen im vergangenen Jahr wieder 75 Menschen nachweislich durch Behandlungsfehler zu Tode. Die Dunkelziffer ist jedoch weit höher.
Wie Krankheitsausbrüche verlaufen und wie gut der Zugang zu lokalen Hilfsangeboten ist, hängt stark vom Wissen über die lokalen Gegebenheiten ab – und wie leicht dieses Wissen zugänglich ist. Beim WHO Pandemic Hub stellten verschiedene Organisationen Lösungen vor, die etwa Reiseflüsse oder Hilfsangebote auf die Karte bringen.
Ab 2025 sollen digitale Gesundheitsanwendungen elektronisch verordnet werden, so steht es in einem technischen Konzept der Gematik. Die Umsetzungspläne rufen erheblichen Unmut hervor – bei den Kassen wie auch beim Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung. Schließlich sei der Prozess komplexer als der zur Verordnung von Medikamenten per E-Rezept.
Mit 560 Millionen Euro entfällt im ersten Halbjahr über ein Viertel des GKV-Defizits auf eine Kasse, die ihren Zusatzbeitrag im Jahr 2024 nicht erhöht hat: die TK. Überhaupt schreiben derzeit vor allem bislang beitragsstabile Kassen steigende rote Zahlen. Zugleich belegen unterjährige Beitragserhöhungen von 23 Kassen, dass die Misere größer ist als vermutet.
Die Zahl ausländischer Ärztinnen und Ärzten, die in Deutschland arbeiten, steigt kontinuierlich. Doch vor allem Mediziner aus sogenannten Drittstaaten müssen oft lange warten, bis ihre Abschlüsse anerkannt sind. Eine Bundesratsinitiative unter der Führung Bayerns soll Abhilfe schaffen. Sie stößt allerdings auch auf Widerspruch.
Die Gesundheitsminister wollen Herzkrankheiten stärker in den Blick nehmen und bringen dafür vor allem eine stärkere Regulierung bei Tabak und Alkohol ins Spiel. Auch eine Erhöhung der Organspenden soll forciert werden. Themenkomplexe, die derzeit auch das BMG beschäftigen – allerdings mit anderen Akzenten.
Der sprunghafte Anstieg von Medizinalcannabis-Importen und von Telemedizinplattformen, die für Cannabisrezepte werben, ruft nun die Politik auf den Plan. Niedersachsens Gesundheitsminister will Vorschläge für eine schärfere Regulierung in die Gesundheitsministerkonferenz einbringen. Auch andere Länder zeigen sich offen für die Initiative.
Das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen steigt im ersten Halbjahr erheblich, zeichnet sich nach ersten Meldungen der Kassenverbände ab. Binnen eines Quartals hat sich damit das Minus nahezu verdreifacht. Hauptgrund seien „politisch induzierte Preiserhöhungen“, sagen Kassenvertreter und fordern die Rückkehr zu einer einnahmeorientierten Gesundheitspolitik.
Nach einer Welle unterjähriger Beitragserhöhungen von Krankenkassen gerät auch der Gesundheitsfonds finanziell ins Stottern. Das schlägt sich auch bei den Überweisungen für die einzelnen Kassen nieder. Es drohen nun weitere unterjährige Erhöhungen.
Zurzeit häufen sich die Berichte darüber, dass das Gewalt- und Aggressionspotenzial in den Notaufnahmen stetig zunimmt und die Zahl verbaler und körperlicher Übergriffe steigen soll. Ein Leitfaden der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen soll helfen, Klinikpersonal besser zu schützen. Im Mittelpunkt stehen drei zentrale Handlungsfelder.
Mitte September wählt die Brandenburger Bevölkerung einen neuen Landtag. Die derzeit regierenden Parteien SPD, CDU und Grüne versprechen gesundheitspolitisch viel Übereinstimmendes. Auch bei den anderen zur Wahl stehenden Parteien stehen einige Gesundheitsvorhaben in den Wahlprogrammen – wenn auch bei weitem nicht an erster Stelle.
In dieser Woche überschlagen sich die Ereignisse zu Mpox – und internationale Akteure mit großen Worten. Doch begegnet die Welt der Thematik mit der gebührenden Ernsthaftigkeit? Bedarf gibt es an Forschung für eine bessere Risikobeurteilung. Die Impfstoff-Nachfrage könnte rapide steigen, die Verantwortung lastet vor allem auf einem Hersteller.
Online-Sprechstunden galten lange Zeit als zukunftsträchtig. Allerdings ist ihre Zahl zuletzt wieder deutlich zurückgegangen. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) will mit einem eigenen Portal ihre Position in diesem Bereich ausbauen. Gleichzeitig geht sie rechtlich gegen kommerzielle Anbieter vor.
Opioide, nicht selten mit Fentanyl gestreckt, überschwemmen noch immer, aber nicht nur, die USA. Die enorm vielen Todesfälle könnten durch schnellere Gabe des Notfallmedikaments Naloxon verhindert werden. Möglich machen wollen das Forschende, unter anderem des MIT, mit einem sensorengesteuerten Implantat.
Der Medizinalcannabismarkt sieht sich seit dem 1. April vor völlig neuen Bedingungen: Während die Herausnahme aus dem Betäubungsmittelgesetz die Nachfrage explodieren lässt, dürfen Hersteller nun freier und vor allem mehr produzieren. Bisher hat das BfArM aber nur drei Anträge erhalten und bewilligt.
Logistikdrohnen könnten gerade in der Medizin helfen, Proben schneller ins Labor zu bringen und die Diagnose zu beschleunigen. Allerdings stehen im städtischen Raum eine ganze Reihe an Vorschriften im Weg. Ein Projekt in Mönchengladbach sucht einen Ausweg.
Am 1. September wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Das Thema Gesundheit ist dort politisch hochbrisant, fehlen dort doch vielerorts Ärzte, Apotheken und Pflegeangebote. Diese Lösungsideen haben CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke, AfD und BSW.
Mit dem Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz will Mecklenburg-Vorpommern den Datenaustausch vereinfachen, um die Forschung anzutreiben. Doch nur spezielle Daten dürfen dabei unter festgelegten Akteuren und Voraussetzungen sowie zu bestimmten Zwecken ausgetauscht werden. Die Gesundheitsministerin und der Datenschutzbeauftragte des Lands sehen Vorteile.
In Rheinland-Pfalz dürfen Ärzte aus Drittstaaten ohne deutsche Approbation neuerdings bis zu zwei Jahre lang als Assistenz in Haus- und Facharztpraxen beschäftigt werden und GKV-Patienten unter Aufsicht behandeln. Während diese Regelung in einigen Ländern schon seit Jahren existiert, halten andere sie für einen Verstoß gegen das Vertragsarztrecht.
Vielfach vermutet und nun mit einem weiteren Argument gestützt: Die nicht rechtzeitig abgeschlossene Rechtsförmlichkeitsprüfung des geplanten Apothekengesetzes scheint nicht der wahre beziehungsweise einzige Grund für die Verzögerungen des Kabinettsbeschlusses zu sein. Die wahren Gründe sind bei der FDP zu suchen.
Die Debatte um die Pandemiepolitik der amtierenden wie der Vorgängerregierung spaltet das Parlament. Die FDP wirft den eigenen Koalitionspartnern mit Blick auf die Corona-Aufarbeitung eine „Blockadehaltung“ vor. Und die Opposition, die die Einsetzung einer Enquêtekommission auch allein durchsetzen könnte, zögert, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Am 1. September wählt Thüringen einen neuen Landtag. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich die Regierungsbildung schwierig gestalten dürfte. Grüne und FDP könnten den Einzug Prognosen zufolge verpassen. Die gesundheitspolitischen Schwerpunkte von CDU, SPD und dem BSW zeigen zum Teil Gemeinsamkeiten, etwa bei Ausbildung und flächendeckender Versorgung.
Seit Juni 2023 können Long-Covid-Betroffene ihre Versorgungserfahrungen über eine Meldeplattform der Techniker Krankenkasse und der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit berichten. Eine erste Auswertung der Daten unter Federführung der Hochschule Fresenius zeigt nun: Die Patientinnen und Patienten sind häufig auf sich allein gestellt.
Der GKV-Spitzenverband hat seine Kandidaten für den künftigen Vorstand beisammen. Nach der Verständigung auf Oliver Blatt als Nachfolger für die bisherige Chefin Doris Pfeiffer gibt es nun auch eine Festlegung beim dritten Vorstandposten. Diesen soll der bisherige Spitzenverbands-Jurist Martin Krasney erhalten.
Damit die zur Behandlung chronischer Wunden benötigten „sonstigen Produkte zur Wundbehandlung“ ab Dezember in der GKV noch erstattungsfähig bleiben, müssen für diese Nutzennachweise beim G-BA erbracht werden. Bereits jetzt ist absehbar, dass die Übergangsfrist erneut verlängert werden muss. Immerhin: Bei den zähen Regulatorik-Fragen tut sich etwas.
Ob Ärger mit dem Krankengeld, der Erstattung von Hörgeräten oder der Zuteilung eines Pflegegrades: Beim Bundesamt für Soziale Sicherung ist die Zahl der Beschwerden im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Dazu kommen immer mehr Vertrags-Schiedsverfahren und Zuständigkeiten. Behördenchef Frank Plate drängt deshalb auf bessere Ausstattung mit Geld und Personal.
Ärzte wie Pflegekräfte verbringen etwa drei Stunden pro Tag mit bürokratischen Aufgaben, die häufig keinen Nutzen für die Behandlung der Patienten haben. Reduzierte sich diese Arbeit um nur eine Stunde pro Tag, würde dies rechnerisch rund 21.600 Vollkräfte im ärztlichen und etwa 47.000 Vollkräfte im Pflegedienst freisetzen, rechnete die DKG gestern vor.
Das Arzneimittel Ocaliva, das seit 2017 gegen die Autoimmunerkrankung primäre biliäre Cholangitis eingesetzt wird, steht vor der Marktrücknahme. Der Fall zeigt exemplarisch, wie schwierig die Erhebung von klinischen Daten für seltene Krankheiten ist und was das für Patienten und ihre behandelnden Ärzte bedeutet.
Bei den Screening-Programmen zu Lungen- und Prostatakrebs stellen sich die Fragen: Welche Menschen sollen eingeschlossen werden und wie kann die Früherkennung bei diesen verbessert werden, ohne dass es zu erheblichen Überdiagnosen kommt? In Zukunft könnten Fortschritte durch die Kombination aus Arzt, Bildgebung und KI erreicht werden, zeigen neue Studien.
Die Bundes-CDU ist noch nicht so weit, doch nun sind schon mal zwei Landespolitiker vorgeprescht: In einem gemeinsamen Papier werben Sachsens Ministerpräsident Kretschmer und NRW-Gesundheitsminister Laumann für eine Pflegevollversicherung. Das koste zwar Milliarden, verhindere aber soziale Verwerfungen und stärke das Vertrauen der Menschen ins System.
Vier von fünf Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomviren, kurz HPV, an. Viele davon wissen es nicht einmal. Im Interview spricht die pakistanische Ärztin und Präsidentin der Abteilung für Gender Equality der Bill & Melinda Gates Stiftung, Anita Zaidi, über die häufigste sexuell übertragbare Infektion.
Stärker als erwartet steigende Ausgaben und die von der Politik erzwungene Schrumpfkur bei den Finanzreserven sind dafür verantwortlich, dass viele Kassen dieses Jahr ihre Zusatzbeiträge unterjährig anheben müssen. Ein Ende der Erhöhungen sei nicht in Sicht, so die neueste Finanzanalyse des Dachverbands der Betriebskrankenkassen.
Durch das im Bundeskabinett verabschiedete Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz und das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz droht in Klinik und Praxis ein massiver Abbau diabetologischer Versorgung. Die Berufs- und Fachverbände warnen vor einer Patienten-Gefährdung.