Auf einer hochkarätig besetzten Veranstaltung ließ der Bankenverband den Wandel zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und seiner schwierigen Finanzierung diskutieren. Heraus kam eine Debatte, die offenlegte, woran es bei der Transformation hapert: entschiedene und ehrliche Politiker, CO2-Bepreisung sowie mehr regulativer Spielraum für die Geldbranche.
Ein neues deutsches Netzwerk soll die naturbezogene Finanzberichterstattung gemäß den sogenannten „TNFD-Empfehlungen“ bei hiesigen Unternehmen und Finanzinstituten voranbringen. In anderen Staaten haben viele Akteure die Offenlegung der Abhängigkeiten von Ökosystemen und Auswirkungen auf die Natur zugesagt, und es gibt längst solche Kontaktgruppen.
Seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 stellt Influencemap Daten über den Einfluss von Unternehmen auf die Klimapolitik bereit. Investoren greifen auf diese Daten zu, um ein umfassenderes Bild über ihre Investitionsobjekte zu erhalten. Das werde auch nach Donald Trumps Wahlsieg wichtig bleiben, sagt Gründer Dylan Tanner.
Während eines Forums der EU-Kommission zu Investitionen in die Verteidigungsindustrie hat das Team der EU-Exekutive einen deutschen Investor nach kritischen Fragen von der Teilnahme ausgeschlossen. Auf der Veranstaltung plädierte die Rüstungsbranche für gelockerte Ausschlussregeln für kontroverse Waffen, um staatliche und private Investments zu erleichtern.
In Deutschland läuft die Wiederherstellung von Mooren vergleichsweise schleppend. Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick nach Schottland. Dort werden Moore immer schneller renaturiert. Unter anderem, weil Landbesitzer verschiedene Finanzierungsmaßnahmen miteinander kombinieren können.
Hunderte Milliarden Euro an Investitionen benötigt die Europäische Union, um die Treibhausgasemissionen zu senken und die Industrie klimaneutral umzubauen. Experten der Brüsseler Denkfabrik Bruegel machen Vorschläge für die künftige Finanzierung des „Clean Industrial Deal“. Helfen soll zum Beispiel eine Ausnahme bei den EU-Fiskalregeln.
Für die sogenannten freiwilligen Kohlenstoffmärkte, die im Pariser Weltklimaabkommen beschlossen worden sind, wurden auf der COP29 in Baku grundlegende Regeln verabschiedet. Zwar gibt es Zweifel an der Zuverlässigkeit der Regeln und Befürchtungen, dass sie Greenwashing ermöglichen. Doch Beobachter betonen auch Fortschritte im Detail.
Eine Arbeitsgruppe des Bundesverband Alternative Investments und der Bundesinitiative Impact Investing kommt zu dem Schluss, dass alternative Investments im Vergleich zu öffentlichen Marktinvestitionen besonders gut geeignet seien, um eine positive Wirkung zu erzielen. Jetzt fragt sich nur, wie das ganze auch umgesetzt werden kann.
Ein neues Finanzziel steht, doch die Abkehr von fossilen Brennstoffen lahmt. Nach dem Ende der Weltklimakonferenz COP29 rücken nationale Beiträge zur Emissionsminderung in den Fokus. Die Reaktionen von ärmeren Staaten auf die Beschlüsse in Baku zeigen: Großer Ehrgeiz ist nicht zu erwarten.
Mehrere EU-Regulierungen verpflichten Unternehmen zu Nachhaltigkeitsangaben. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Vorschriften zusammenfassen und die Zahl der geforderten Angaben verringern. Die geplanten Änderungen an Bestandteilen der Sustainable-Finance-Regulierung sind damit umfassender als bislang bekannt.
Die EU hat beschlossen, dass Unternehmen ab 2025 Nachhaltigkeitsdaten gemäß der Richtlinie CSRD veröffentlichen müssen. Doch das deutsche Umsetzungsgesetz will die CDU nicht mitbeschließen. Nun hängt es an der FDP, ob es noch vor der Bundestagswahl kommen kann.
Von einem Kompromiss ist die Weltgemeinschaft auf der Klimakonferenz in Baku noch weit entfernt. Ein Scheitern ist möglich. China und Brasilien sind aber immerhin offenbar bereit, Klimaschutz in ärmeren Ländern künftig finanziell zu unterstützen. Derweil macht sich bei Verhandlungen zur Emissionsminderung Frust breit. Viel Zeit bleibt nicht mehr.
Vor gut vier Jahren haben eine Reihe von NGOs eine OECD-Beschwerde gegen Heidelberg Materials wegen eines Zementwerkes eingereicht. Nach langem Warten liegt nun der Abschlussbericht aus dem Bundeswirtschaftsministerium vor. Der Fall macht deutlich, wie die Mechanismen ineinander greifen – aber auch, warum es zu einem unbefriedigendem Ergebnis kommen kann.
Das Europaparlament hat den Weg freigemacht, um das Anti-Entwaldungsgesetz der EU doch noch aufzuschnüren. Deutschland und andere Staaten sollen von einer „Null-Risiko“-Kategorie profitieren. Um diese festzuzurren, fehlt aber noch das OK aus dem Rat. Dabei könnte nicht nur der enge Zeitplan problematisch werden.
Seit Juli hat Deutschland ein neues Gesetz, um dem Klimawandel zu begegnen. Können Unternehmen, Immobilieninvestoren, Nichtregierungsorganisationen und Privatpersonen den Staat verklagen, wenn der seinen Pflichten nicht nachkommt? Laut einem Juristen ist das möglich – wenn auch auf Umwegen.
Künftig können Länder mit Klimaschutz-Zertifikaten handeln – möglich wird dies durch eine Verständigung der Weltgemeinschaft am ersten Tag der Klimakonferenz in Aserbaidschan. Umweltschützende kritisieren den Weg zum Verhandlungsergebnis scharf und befürchten Menschenrechtsverletzungen durch die Kohlendioxidmärkte.
Eine internationale Gruppe von institutionellen Anlegern verlangt von den EU-Parlamentariern, bei der heutigen Abstimmung das europäische Anti-Entwaldungsgesetz nicht zu verändern und seinen Start nicht aufzuschieben. Sie argumentieren ähnlich wie Nichtregierungsorganisationen, Sozialdemokraten und Grüne.
Die EU-Regulierungsbehörde Eiopa fordert, dass Versicherer mehr Eigenkapital haben müssen, wenn sie Aktien und Anleihen von Unternehmen besitzen, die mit fossilen Energieträgern Geschäfte machen. Die Mehrheit ihrer Aufsichtsratsmitglieder will solch eine Vorschrift auch für Banken.
Streit um den EU-CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM, Forderungen nach Beteiligung Chinas und der Golfstaaten am Klimafinanzierungsfonds für arme Länder; ein Tagungsorganisator, der die Weltklimakonferenz gerne für das Eintüten von Öl- und Gasdeals nutzen würde – auf der Klimakonferenz COP29 stehen der EU und Deutschland harte Verhandlungen ins Haus.
Europa soll weiterhin führend bei nachhaltigen Finanzierungen sein, die Umsetzung für die Unternehmen und Finanzwirtschaft allerdings erleichtert werden. Mit Aussagen wie diesen hat die designierte Finanzmarktkommissarin der EU bei ihrer Bestätigungsanhörung vor dem Europäischen Parlament viele überzeugt.
Die Staats- und Regierungschefs versagten dabei, Anreize und Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die globalen Finanzflüsse zum Erhalt des biologischen Reichtums beitragen. Jetzt seien die Realwirtschaft und Finanzinstitute am Zug, sagten Fachleute Tagesspiegel Background.
Die geplante Verlängerung der Umsetzungsfrist um ein Jahr für die EU-Anti-Entwaldungsverordnung EUDR gilt als Kompromiss. Jetzt will die christlich-konservative EVP-Fraktion im Europäischen Parlament mit Revisionen in dem Fristverlängerungsverfahren des Parlaments jedoch deutlich weitergehen. Der WWF spricht von einer „Verhöhnung der Ziele“ durch die EVP.
Bis zuletzt hatten viele in Europa auf einen Wahlsieg von Kamala Harris bei den Präsidentschaftswahlen in den USA gehofft. Nun ist es doch Trump geworden. So mancher rechnet mit negativen Folgen für die Nachhaltigkeitsbewegung. Große Finanzhäuser vermeiden lieber klare Statements.
Die EU-Finanzaufsichtsbehörde Esma will sich genau ansehen, ob Unternehmen für ihre Nachhaltigkeitsberichte akkurat analysiert haben, welche ihrer Auswirkungen auf Umwelt und Menschen und entsprechende Risiken wesentlich sind. Die noch amtierende EU-Finanzmarktkommissarin McGuinness hingegen plädiert für Verhältnismäßigkeit.
Das Pariser Klimaabkommen setzt für einzelne Staaten klare Ziele, um in eine nachhaltigere Wirtschaft überzugehen. Die Finanzministerien spielen dabei eine große Rolle, weil sie die nationalen Rahmenbedingungen schaffen. Die Coalition of Finance Ministers for Climate Action vernetzt mehr als 90 Ministerien, um diese Mammutaufgabe kooperativ anzugehen.
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat mit einem am Freitag bekannt gewordenen 18-seitigen Wirtschaftskonzept die Ampel-Regierung erneut ins Wanken gebracht. Laut den Vorstellungen des FDP-Politikers sollen unter anderem Klimaschutzvorgaben und -subventionen in Deutschland und auf EU-Ebene zurückgedreht werden. CDU-Chef Friedrich Merz freut sich.
Trotz einer ad hoc angesetzten eintägigen Verlängerung konnten sich die Vertreter von 196 Staaten nicht einigen: Die Weltbiodiversitätskonferenz COP16 der Vereinten Nationen im kolumbianischen Cali scheiterte am Samstag an zentralen Finanzierungsfragen. Trotzdem lobten Umweltministerin Lemke sowie WWF und Greenpeace kleinere Teilfortschritte.
Die ersten Fondsgrößen haben offengelegt, wie sie in der diesjährigen Hauptversammlungssaison bei Anträgen zu Umwelt und Sozialem abgestimmt haben: Sehr unterschiedlich, zeigt ein Vergleich.
Für das Erreichen der Klimaneutralität müssen bis 2045 jährlich 540 Milliarden Euro in den Umbau von Energie- und Mobilitätssektor, Industrie und Wärmeversorgung fließen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Thinktanks Agora. Allerdings stünde ein Großteil dieser Summe als Ersatzinvestitionen ohnehin an.
Zum Weltbiodiversitätsgipfel engagieren sich kapitalkräftige Finanzakteure, Unternehmen und Umweltorganisationen mit Worten und Initiativen, um den dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt bis 2030 zu stoppen und umzukehren. Staatliche Finanzmittel sind trotz neuer Zusagen noch mager. Und es gibt Greenwashing-Vorwürfe gegen Berichtsstandards zur Natur.
Bankkunden werden bei der Geldanlage trotz anderslautender EU-Vorschriften noch immer selten korrekt behandelt, wenn es um ihre Nachhaltigkeitsvorlieben geht. Die Vorgaben dazu aus der EU-Richtlinie Mifid II seien nahezu wirkungslos. Das geht jetzt aus einer brisanten, noch unveröffentlichten Studie hervor, die Tagesspiegel Background vorab vorgelegen hat.
Die Wirtschaft lahmt, der Bund muss mit mehreren Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen rechnen. Damit wächst auch die Lücke im Etat 2025 – und begrenzt den Spielraum für den Klimafonds KTF. Die Ampelspitzen müssen erneut verhandeln. Auch über eine neue Verwendung der Milliarden, die an Beihilfen für gescheiterte Chipfabrikenprojekte vorgesehen waren.
Als mit Kristina Jeromin und Michael Schmidt im April die beiden Geschäftsführer das Green and Sustainable Finance Cluster verließen, sah es nicht gut aus um den Verein. Doch nun meldete er sich mit dem Sustainable-Finance-Gipfel und einem neuen Geschäftsführer zurück. Hier sprechen Matthias Hübner und Vorsitzende Claire Kütemeier über ihre Pläne.
Dem designierten EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra fehlt noch ein genauer Plan zur Finanzierung des Clean Industrial Deal, wie ein geleaktes Dokument zeigt. Bei der Anhörung im November soll er nach Vorstellung seines Beamtenstabs vage auf einen neuen Fonds verweisen. Die EU solle außerdem kurzfristig mehr auf einen neuen Ausschreibungsmechanismus setzen.
Umweltschutz bei der Schadenbehebung: Dieser Aspekt von Nachhaltigkeit im Versicherungswesen hat bislang nicht viel Beachtung gefunden. Der Versichererverband GDV will ihn nun mit einer Richtlinie stärken. Nachhaltigkeitsexperten loben diese, wünschen sich aber noch mehr.
Von der heute beginnenden Weltnaturkonferenz und der Weltklimakonferenz im November verlangen kapitalstarke globale Investoren ehrgeizigere Ziele und stärkeres Durchgreifen, um die Erderhitzung zu begrenzen und den Biodiversitätsverlust umzukehren. Der Europäische Rat setzt in seinen Verhandlungsmandaten ebenfalls auf anspruchsvolle Ergebnisse.
Während große Brände Regenwald zerstören und die EU-Kommission das Antientwaldungsgesetz verschieben will, engagieren sich in Brasilien Initiativen für eine soziale Bioökonomie. Investitionen sollen 30 Millionen Menschen am größten Flusssystem der Erde bessere Lebensbedingungen ermöglichen. Ein Vermögensverwalter hat einen Amazon Biodiversity Fund gestartet.
Das Europäische Parlament wird Mitte November die neuen Kommissare für Ursula von der Leyens EU-Führung ins Kreuzverhör nehmen. Mit dabei: die designierte Ressortchefin für Finanzdienstleistungen und die Spar- und Investitionsunion, Maria Luís Albuquerque. Die konservative Politikerin aus Portugal wird die Parlamentarier kaum fürchten müssen.
Unternehmen bei der Transformation zur Klimaneutralität zu begleiten, war das dominierende Thema, mit dem sich die Branche auf dem Sustainable Finance Gipfel vergangene Woche beschäftigte. Dabei wurden die Herausforderungen mehr als deutlich – was ein wenig fehlte, waren gute Lösungsvorschläge.
Auf einer Anhörung des Deutschen Bundestags prallten die unterschiedlichen Interessen und Meinungen zu Prüferlaubnissen bei der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) erneut aufeinander. Der Sustainable-Finance-Beirat zeigte einen Weg aus dem Streit um die Zulassung von technischen Zertifizierern neben Wirtschaftsprüfern.
Die Staats- und Regierungschefs sollen auf der Weltbiodiversitätskonferenz COP16 handeln, um öffentliche und private Finanzflüsse auf das globale Naturabkommen auszurichten. Das fordern Finanzinstitute mit 22.100 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen. Sie setzen sich dafür ein, den dramatischen Verlust an Arten und Ökosystemen bis zum Jahr 2030 umzukehren.
Die EU-Bankenaufseher wollen Leitlinien für interne Klimastresstests von Banken erarbeiten. Auf den Arbeitsprogrammen der EU-Finanzaufsichtsbehörden stehen auch Nachhaltigkeitsoffenlegungen und ESG-Ratings.
Die EU-Kommission verlangt von Prüfern von Nachhaltigkeitsberichten ein Urteil, ob Unternehmen ihre Wesentlichkeitsanalyse entsprechend der EU-Standards durchgeführt haben. Der Wirtschaftsprüferverband IDW hält dagegen: Das stehe so nicht in der EU-Richtlinie.
Mit teils sehr detaillierten Fragen werden die EU-Parlamentarier die designierten Kommissare prüfen, wie der Entwurf eines Fragenkatalogs zeigt. Besonders die Anhörung des Industriekommissars Stéphane Séjourné dürfte spannend werden. Fraglich ist, wie stark er durch die Politik seiner Heimat Frankreich beeinflusst ist – etwa bei der Atomkraft.
Die Umlenkung von Finanzmitteln in nachhaltigere Geschäfte wird global nicht ausreichen, den Klimawandel zu stoppen. Deshalb müssen umfassender als bisher CO2-Emissionen mit Abgaben belegt und zusätzliche Steuern erhoben werden, hieß es jetzt auf der Hamburg Sustainability Conference sowie einer Fachveranstaltung in Frankfurt.
Mehrere Finanzvereinigungen, Banken und Unternehmensverbände fordern von der neuen EU-Kommission ein freiwilliges Rahmenwerk, das Investitionen in soziale Wirtschaftsaktivitäten und Finanzierungen der sozialen Infrastruktur in Europa voranbringt. Sie legen heute ein konkretes Konzept als Blaupause vor, in das Tagesspiegel Background vorab Einblick erhielt.
Der Wirtschaftsminister hat eine Reform des Vergaberechts vorgeschlagen. Öffentliche Aufträge sollen öfter direkt vergeben werden – ohne aufwendiges Verfahren, dafür aber nach sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitskriterien. Damit kommt er EU-Forderungen aus dem Net Zero Industry Act nach.
Auf Druck von Staaten und Wirtschaftsverbänden will die Europäische Kommission die 2023 in Kraft getretene Regulierung für entwaldungsfreie Lieferketten um zwölf Monate aufschieben. Dem müssten EU-Parlament und Rat zustimmen. Parlamentarier befürchten, es könnten auch Inhalte abgeschwächt werden. Dagegen regt sich Widerstand.
Während der G20-Präsidentschaft Brasiliens brennen die Regenwälder am Amazonas lichterloh. Brasiliens Botschafter in Deutschland verlangt mehr Finanzmittel für den Kampf gegen die Erderhitzung. Zudem sollen Investitionen in die Bioökonomie helfen, Wälder wirtschaftlich zu nutzen, um sie zu erhalten. In mehrere Programme fließen auch deutsche Gelder.
In einer Studie hat das grüne Zentralbankenbündnis NGFS die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zusammengetragen, die sich mit den Auswirkungen der Klimakrise auf den Finanzsektor befassen. Die Zusammenschau zeigt viele weiße Flecken. Die Geldpolitiker sind wenig gerüstet.
Das Ceres-Netzwerk ist ein Ankerpunkt für die Zusammenarbeit von Investoren. Gemeinsam mit Organisationen wie Climate Action 100+ oder der Net Zero Asset Managers Initative spielt Ceres auch eine wichtige Rolle für die Standardsetzung und unterstützt Unternehmen und Finanzdienstleister in ihren Transitionsphasen.
Dutzende verschiedene Sustainable-Finance-Taxonomien existieren weltweit oder sind angekündigt worden. Die Zentralbank des Weltklimakonferenz-Gastgebers Aserbaidschan will mit einer Initiative die Interoperabilität erhöhen, um grenzüberschreitende nachhaltige Kapitalflüsse zu erleichtern. Sie hat sich dafür internationale Unterstützung geholt.
Mittelstandspopulismus und gegenseitige Schuldzuweisungen: So startete in der Nacht zu Freitag die Bundestagsdebatte um das Umsetzungsgesetz für die europäische Nachhaltigkeitsberichterstattungs-Richtlinie CSRD. Auch die Lobbyisten kämpfen weiter für und gegen Änderungen in der Prüferfrage.
Finanzierungen sozialer, gesellschaftlich nützlicher Wirtschaftsaktivitäten sollten in der EU als nachhaltig klassifizierbar sein, sagen Finanzhäuser in einer Befragung. Länder anderer Kontinente haben oder erarbeiten bereits Sozialtaxonomien. Die Berichterstattung von Unternehmen zur Umwelttaxonomie zeigt laut der Erhebung Lücken in der EU-Regulierung.
Vor drei Jahren hatte der deutsche Finanzsektor Mindestausschlüsse für nachhaltige Fonds beschlossen. Inzwischen hat die EU eigene Vorschiften vorgelegt. Mit Verweis darauf weichen die Verbände nun ihr Rüstungsverbot auf. Die Diskussion, ob Rüstung nachhaltig sein kann, nimmt damit weiter an Fahrt auf.
Einen Tag vor der ersten Lesung im Bundestag zum Generationenkapital fordern NGOs verbindlichen Vorgaben zum Schutz von Umwelt, Klima und Menschenrechten. Leicht werden sie es nicht haben, mit ihrer Forderung durchzudringen. Denn die Bundesregierung ließ diesen Aspekt in ihrem Entwurf bisher weitestgehend aus.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ihrer Fraktion versprochen, mögliche Änderungen an der Anti-Entwaldungs-Verordnung zu prüfen, wie Tagesspiegel Background aus der EVP erfuhr. Die EU-Kommission teilt hingegen mit, dass sie am geplanten Anwendungsstart zum Jahresende festhalte.
In die Diskussion, wem künftig erlaubt sein soll, in Deutschland die in Europa bald obligatorischen Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen zu prüfen, kommt Bewegung. Darauf deuten zumindest Äußerungen des wirtschaftspolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion, Bernd Westphal, hin.
Im neuen Team von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen überlappen sich die Zuständigkeiten. Teresa Ribera soll als Wettbewerbskommissarin auch die Transformation antreiben, Wopke Hoekstra für Klima, Maria Luis Albuquerque für den Kapitalmarkt zuständig sein. Valdis Dombrovskis soll Wirtschafts- und Stéphane Séjourné Industriekommissar werden.
Mehrere Sustainable-Finance-Regelwerke hat die EU erlassen, doch die Bafin will weitere Vorschriften: Sie erwägt, die Verwendung von ESG-Ratings durch Fonds zu regulieren und plädiert auf der Konferenz „Nachhaltige Geldanlagen“ für eine klare Definition von Nachhaltigkeit – nicht nur für den „kleinen Teil“, den die Taxonomie abdeckt.
Drei Forschungsinstitute fordern, die nationalökonomische Bilanzierung und die unternehmerische Berichterstattung zu modernisieren: Beide sollen den Wert von Ökosystemleistungen darlegen, um solide Entscheidungsgrundlagen für Politik und Wirtschaft zu liefern. Auf einer Fachveranstaltung war diese Monetarisierung von Naturfaktoren aber umstritten.
Verbriefungen galten lange als eines der großen Übel der Finanzwelt. Doch Politiker in Deutschland und Frankreich setzen sich für eine Wiederbelebung ein. Nun hat eine Initiative aus der Finanzindustrie Vorschläge erarbeitet, wie sie zurückkommen könnten – auch zum Wohle der grünen Transformation. Der Zeitpunkt scheint günstig.
Ursula von der Leyen will eigentlich am Dienstag die Namen der Kommissare ihrer EU-Exekutive präsentieren. Doch daraus könnte nichts werden: Nicht nur, dass die eilends vorgestellte Kandidatin Sloweniens blockiert wird. Auch die Sozialdemokraten im Europaparlament kündigen Widerstand gegen das bisher bekannte Personaltableau der Kommissionspräsidentin an.
Deutschland habe seine Wettbewerbsfähigkeit teils eingebüßt, und es könnte noch schlimmer kommen, diagnostizieren das IW und BCG im Auftrag des Industrieverbands BDI. Transformation und teure Energie lasten demnach besonders schwer. Mehr als eine Billion Euro zusätzlich sollen die Industrie wieder fit machen.
Bei Sustainability-linked Bonds müssen die emittierenden Unternehmen höhere Zinsen zahlen, wenn sie ihre Nachhaltigkeitsziele verfehlen. Bei einem Drittel der Kennzahlen sieht es für die Unternehmen nicht gut aus, hat die SEB ermittelt.
Schönfärberei kann den Unternehmenswert von Finanzhäusern laut einer Studie erheblich senken, sofern sich die zuständigen Aufsichtsbehörden damit befassen. Die Nichtregierungsorganisation Finanzwende fordert die deutsche Finanzaufsicht Bafin auf, Greenwashing stärker zu beachten.